31. Januar 2017

Drei Lesetipps im Januar

Ein neues Jahr, neue Lesetipps!
Wir starten die Tipps 2017 mit drei Büchern, die mir eine liebe Freundin gegeben hat. Sie wohnt in Köln, wo ich jetzt auch bin, und vielleicht leiht sie mir dann mal ihre Schätze ;-)
Fangen wir direkt an:

Antonia Michaelis: Der Märchen-Erzähler

Abel ist ein Problemschüler, wie er im Buche steht. Doch seine kleine Schwester liebt er und erzählt ihr Märchen. Als die Kleine ihre Puppe auf dem Schulhof verliert, findet Anna sie. Anna lebt ein glückliches, unbeschwertes Leben. Sie folgt Abel und seiner Schwester und hört die Märchen, die er erzählt.
Dann lassen ein paar der Märchenfiguren ihr Leben. Und auch in der Realität sterben Menschen. Die Vorfälle gleichen denen in Abels Geschichten auf unheimliche Weise.
Ein spannender Thriller






Patrick Ness: Sieben Minuten nach Mitternacht

Seit Conors Mutter in Behandlung ist, kommt um sieben Minuten nach Mitternacht das Monster. Aber das Schlimme ist nicht das Monster, sondern der Albtraum. Denn das Monster hat andere Pläne: Es will Conor helfen. Sie begeben sich auf eine Reise in eine Geschichte und mitten in Conors Herz.
Von diesem Buch habe ich schon sehr oft gehört, genau wie von "A Monster calls". Jetzt, da mir klar wird, dass es ein und dieselbe Geschichte ist, möchte ich es unbedingt lesen!







Alan Bennert: The Uncommon Reader

Die Queen entdeckt ihre Liebe zur Literatur. Zunächst weiß sie nichts von ihrem Glück, als sie ihren Corgies in den Bücherbus hinter dem Palast folgt. Sie leiht bei Norman ein Buch aus. Und dann bringt sie es zurück. Und die Begegnung beeinflusst sie so sehr, dass sie Norman einstellt, um ihr Bücher zu empfehlen. Das Lesen erhält immer tieferen Einzug in ihr Leben und ihre Art, zu regieren.





Vielleicht ist ja ein Buch für euch dabei?
Der Winter scheint sich ja noch nicht zu verabschieden, es ist also genügend Lesezeit vorhanden ;-)


24. Januar 2017

Franz Kafka: Die Verwandlung

Dies wird keine Rezension im eigentlichen Sinne.
Ich werde euch von meinem Leseerlebnis erzählen, über das Ende spoilern, Behauptungen darüber aufstellen, was der Autor wohl gesagt haben wollen würde hätte könnte, beziehungsweise was ich gedacht habe, als ich gelesen habe, was da mit Gregor Samsa passiert.
Kafka zu rezensieren, wie ich andere Bücher rezensiert habe, erscheint mir falsch. Gleichzeitig ist es auch nicht richtig, damit indirekt die Aussage zu treffen, er stehe höher als andere Autoren. Eine schwierige Sache. Ich fange einfach an.

Übrigens habe ich Die Verwandlung gelesen, weil ich mein CR in Köln vergessen hatte, als ich am Wochenende zu meinen Eltern gefahren bin. Dort stand es mit vielen anderen in meinem Regal und sprang mich förmlich an.

Handlung

Gregor Samsa wacht eines Morgens als riesiger Käfer in seinem Bett auf. Das kümmert ihn doch zunächst eher weniger, viel mehr erschrickt er darüber, dass er verschlafen hat. Seine Sorge um seinen Arbeitsplatz macht ihm zu schaffen. Nachdem sein Chef, der Prokurist, ihn als Käfer gesehen hat, ist an Arbeit nicht zu denken. Seine Eltern und seine Schwester, die Gregor bisher durchgebracht hat, müssen sich nun selbst helfen und Geld verdienen.

Interpretation (anstatt Meinung ;-))

Wie Gregor sein Käfer-Sein einfach nicht juckt, das wurmt mich :-D
Als er dann über sein Leben sinniert und über seine Arbeit, die ihm eigentlich zu anstrengend ist, könnte er auch mal darüber nachdenken, dass er so nicht arbeiten kann. Gregor unternimmt anstrengende Versuche, aus dem Bett zu kommen, und überlegt, was er seinem Chef sagen kann.

Er opfert sich für seine Familie auf, er ist der Ernährer und der Verantwortliche. Doch eigentlich gefällt ihm das nicht. Vielleicht ist seine Verwandlung eine Metapher für eine Veränderung, die in ihm vorgeht. Im Grunde will er sich nicht mehr aufopfern, am liebsten bliebe er im Bett. Auf Neumodisch würde ich sagen, er hat Burnout. Doch durch den Zwang seiner Umwelt muss er darüber nachdenken, was das bedeutet. Dass er eigentlich nicht aufhören kann zu arbeiten wegen einer Lappalie wie die Verwandlung in einen Käfer. Dass also eine Störung oder eine Krankheit ihn nicht abhalten können sollten. Doch sie können es. Gregor muss erkennen, dass er so nicht arbeiten und auch nicht am Familienleben teilnehmen kann.

Der Käfer wird von den anderen als eklig und abstoßend wahrgenommen. Seine Veränderung ist abstoßend, in dieser Deutung also auch sein Innenleben, sein Widerstreben. Seine Familie kommt nicht mit seiner Veränderung klar: Sie wissen nicht, wie sie reagieren sollen, sie zeigen ihm deutlich, was sie von seinem neuen Ich halten.
Doch einen wirklichen Vorwurf kann man ihnen kaum machen, denn ihr Sohn hat sich in einen widerwärtigen und nutzlosen Käfer verwandelt. So etwas ist ihnen noch nie untergekommen und woher sollen sie wissen, wie sie sich zu verhalten haben? Die Verwandlung hat einen sehr großen Einfluss auf ihr eigenes Leben: sie werden arm. Die Liebe zu ihrem Sohn reicht nicht aus um den finanziellen Verlust auszugleichen.

Vielleicht gehe ich da etwas hart mit der Familie ins Gericht. Denn Gregor lässt sich selbst ziemlich hängen. Nach ein paar misslungenen Versuchen, Kontakt mit den anderen im Hause aufzunehmen und sich einzubringen, hört er auf zu essen. Meines Erachtens fehlt hier eine gegenseitige Unterstützung.

Dann habe ich einen Zusatz in meinem Buch gelesen, in dem eine Deutung steht. Back to Nature, um es so auszudrücken, aber auch weg vom menschlichen Zwang, weg vom erdrückenden Alltag. Doch der weitere Lauf der Geschichte und die (Nicht-)Interaktionen zwischen Gregor und den anderen Familienmitgliedern werden nicht erläutert.

Achtung, Spoiler zum Ende:

Das Ende dann ist die Erlösung für Gregor. Er kann nicht zurück in sein altes Ich, zumindest nicht ohne Hilfe. In meiner Interpretation hat er eine Störung, die sich über lange Zeit mit negativen Gedanken zu seinem Leben entwickelt haben mag. Oder die Verwandlung ist die Erkenntnis, dass er so nicht weitermachen kann und will. Aber eine Lösung gibt es nicht im Leben, sondern nur im Tod. Seine Umwelt, seine Familie, ist sein Verhängnis. Sie sind von ihm abgestoßen, von seinem neuen Ich, seiner Störung, seinen negativen Gedanken, seiner Nutzlosigkeit. Er findet sich ab mit seiner neuen Gestalt und damit, dass die anderen es schaffen, sich selbst zu ernähren. Trotz Rückschlägen und Auseinandersetzungen versucht er, weiterhin Teil der Familie zu sein. Doch er nimmt vielleicht auch zu viel Rücksickt, versteckt sich, damit sie ihn nicht sehen müssen.

Die Abneigung der anderen setzt sich wie ein Geschwür in ihm fest, wie der vom Vater geworfene Apfel, der in seinem Panzer steckt und dort verfault. Er schmerzt ihn. Aber einen Weg zurück gibt es nicht.

Tragisch, das Ganze, die Aussichtslosigkeit.
Andererseits: Die Familie schafft es dann doch, ohne Gregor genug zu verdienen. Wenn sie ihm nicht alle Last aufgebürdet hätten, hätte er sich dann in einen Käfer verwandelt?

Gefallen hat mir das Buch. Und es lässt mich mit Fragen zurück. Gute Sache, würde ich sagen.
Um es kurz doch noch zu tun: Spannungsbogen vorhanden, erstaunlich flüssig zu lesen, mäßig sympathische Charaktere, interessantes Thema. ;-)








23. Januar 2017

Zitat zum Wochenstart

Franz Kafka: Die Verwandlung. Deutscher Taschenbuch Verlag, München. 5. Auflage 2002. Seite 13.
Ha, ja, da würde ich mich auch in einen Käfer verwandeln, wenn ich immer so dächte ;-)
Auf eine neue Woche! Bleibt im Bett! Tut mal ganz gut.

9. Januar 2017

Zitat zum Wochenstart

Samantha Shannon: The Bone Season. Bloomsbury Publishing Plc. London. 2013. Page 98.
Das erste Wochenstart-Zitat des Jahres ist aus meinem Current Read The Bone Season.
Die Hauptfigur Paige befindet sich in einer ausweglosen Situation und muss ihr Bestes geben, um die Prüfung zu bestehen. Natürlich schafft sie es (immerhin ist das Buch 452 Seiten lang und noch nicht zu Ende). Wenn wir unser Bestes geben, meistern wir auch in 2017 die Situationen, die ausweglos erscheinen.
Eine schöne neue Woche euch!

4. Januar 2017

2017: Auf ein Neues!

Erst einmal: Ein frohes neues Jahr euch! Voll Lesestoff, voll Erfüllungen guter Vorsätze, voller Buchstaben, Visitor und Follower, voller Liebe und Glück, Gesundheit und Erfolg! Und Einhörnern.

Zunächst werfe ich den obligatorischen Blick zurück. Das war 2016:

Gelesen

Leute, das passiert, wenn man zu arbeiten anfängt. Und das Jahrespraktikum vor allem auf das Jahr begrenzt ist, man zwischendrin also neue Bewerbungen schreiben und zu allem Überfluss noch drei Mal umziehen muss. Außerdem in eine fremde Stadt zieht, neue Freunde sucht und Kontakt zu den alten halten will: Man schafft nur ganze 18 Bücher (Der Circle von Dave Eggers war nur ausgeliehen). In der Suche oben rechts könnt ihr nach einzelnen Rezis suchen. Aber, wie das Schild oben links auf dem Bild sagt: Relax. Immerhin schreibt mir niemand vor, wie viele Bücher ich zu lesen habe, ich kann das alleine entscheiden. Trotzdem – 18? Erster neuer Vorsatz: wieder mehr lesen. Das geht einher mit einer neuen und besseren Zeiteinteilung, die ich mir vornehme. Feste Zeiten für bestimmte Dinge, das Lesen, Schreiben, Bloggen und ja, auch die Hausarbeit und das Zurückschreiben in WhatsApp etc. Ich fürchte, das muss sein.

Gepostet
Best Nine 2016 Instagram

Auf dem Blog gab es im letzten Jahr insgesamt genau 170 Posts. Davon waren 19 Rezensionen. Resultiert wohl aus der Anzahl gelesener Bücher und einem dazwischen gemogelten, das ich schon gelesen hatte. 39 Wochenstart-Zitate finden sich unter den Einträgen (wenn man weiß, wie viele Wochen so ein Jahr hat, merkt man, aahh da fehlen doch ein paar), außerdem zwölf Specials (Ja! Alle geschafft! Hahaa!). Das sind Texte rund um das Lesen und Bücher im Allgemeinen. Wer Lesetipps brauchte, hat in zwölf Posts ganze 36 bekommen, empfohlen von meinen Verwandten und Freunden (das sind auch alle, die ich mir vorgenommen habe :-))

Jahreshighlight

Mein Highlight des Jahres sind die Lunar Chronicles von Marissa Meyer. Ich habe das schon mehrfach geschrieben, aber dieser Genre-Mix aus Dystopie, Märchen, Abenteuer und Love-Story ist genial gelungen, der Plot ist dicht, die Charaktere sind liebenswürdig und tiefgründig. Die Bücher sind auf meiner Liste der Lieblingsbücher direkt ganz weit oben eingestiegen. Hier geht es zu den Rezensionen.

Clockwork Readers

Ich bin der lieben Asma von Instagram (@oasisgirlmd) so dankbar, dass sie die Clockwork Readers gegründet hat! Unser Buchclub besteht aus so vielen lieben Mädels und wir lesen jeden Monat ein neues Buch, wechseln zwischen Young Adult und Klassikern und jeder kann auf goodreads und Instagram mitdiskutieren.

Mein Evergreen

Ich wollte noch einmal darauf hinweisen, dass die Känguru-Chroniken das Lustigste sind, was ich jemals gehört habe! Die drei Hörbücher laufen bei mir rauf und runter und ich werde einfach nicht müde, dem kommunistischen Beuteltier und seinem Nicht-Besitzer Marc-Uwe bei ihren merkwürdigen Alltagsabenteuern zuzuhören!

Persönlich ...

... hat mir das Jahr 2016 gut gefallen, ich hatte ein tolles Praktikum in Frankfurt und habe viele tolle Menschen kennenlernen dürfen! Ich bin traurig, die Stadt wieder hinter mir zu lassen, aber freue mich auf neue Abenteuer in Köln! (Wofür ich immer noch auf Wohnungssuche bin, das ist so anstrengend!)


Kommen wir zu 2017!




Ich suche mir eine eigene Wohnung in Köln, dieses Mal keine WG, und plane, alle meine Bücher endlich bei mir zu haben, jederzeit! Freue mich schon aufs Regal Aus- und Einräumen :-D
An Lesestoff nehme ich mir wieder viel vor. Vor allem wenn man weiß, dass sowieso wieder viel dazwischen kommt! Trotzdem, auf dem Bild könnt ihr sehen, was aktuell auf meinem dringlichsten Stapel ungelesener Bücher liegt. (Der eigentliche Stapel wächst jedes Jahr um Meter und beinhaltet im Moment circa 120 Bücher.)

Natürlich gibt es auch im neuen Jahr Blog-Posts, Rezensionen, Wochenstart-Zitate, Specials und was mir sonst in den Sinn kommt. Auf den sozialen Medien (Buttons oben rechts in der Leiste) gibt es Updates und Gedanken, Bilder und Videos.

Im Januar lese ich erst The Bone Season von Samantha Shannon zu Ende, das mir die liebe Chrissy (Instagram: @library_of_imaginations) zu Weihnachten geschenkt hat. Danach lese ich mit den Clockwork Readers Passenger von Alexandra Bracken.

Und ansonsten lasse ich mich vom neuen Jahr mal überraschen! Und bei euch so? ;-)