31. Januar 2016

Rückblick Januar - Ausblick Februar

Schon wieder ein Monat rum!
Der dunkle Januar, in dem wir ohne die Weihnachtsbeleuchtung auskommen müssen, ist fast vorbei und übergibt den Staffelstab dem Konfetti-Februar!
Was das Lesen betrifft, lief der Januar allerdings sehr gut, zumindest bei mir. Meine Lektüren haben mich so sehr gefesselt, dass ich überall lesen konnte, zu Hause, im Zug und auch beim Warten.



Außerdem sind Bücher natürlich eine wunderbare Ablenkung, bis endlich der Frühling kommt, vor allem wenn schon kein Schnee fällt. Deswegen gab es diesen Monat das Januarspecial zu herzerwärmenden Büchern.
Und zum ersten Mal gab es drei Lesetipps von Bekannten und Freunden.




Im Januar gab es drei Rezensionen: Cinder (Marissa Meyer, 4,5 Seifenblasen), Die Insel der besonderen Kinder (Ransom Riggs, 3 Seifenblasen) und Die Auswahl (Ally Condie, 4 Seifenblasen).

Mit den Clockwork Readers haben wir Cinder gelesen und mit vielen lieben Menschen auf goodreads darüber diskutiert. Für den Februar haben wir einen Jane-Austen-Monat ausgerufen und jeder kann sich ein Buch von ihr aussuchen. Weil ich noch keines gelesen habe, werde ich mit Pride and Prejudice beginnen. Ich freue mich schon sehr darauf!
(Auf der rechten Seite sind die Links zu den Clockwork Readers.)




Neu eingezogen sind diesen Monat Ally Condies Die Auswahl, Red Queen von Victoria Aveyard sowie Illuminati, Sakrileg und Inferno von Dan Brown.


Im Februar wird es dann wie bereits erwähnt losgehen mit Pride and Prejudice, beziehungsweise Stolz und Vorurteil. Ich werde auf Deutsch lesen, weil ich das Buch in der Sprache bereits im Regal stehen habe. Undzwar als Welttag-des-Buches-Ausgabe von 2012, das habe ich damals gewonnen und durfte es 30 Mal verschenken :-)
Außerdem plane ich ein Special zu Lesezeichen und bin schon auf der Suche nach neuen Lesetipps von Freunden und Bekannten.
Und dann tendiere ich zu Red Queen oder Das Juwel, oder beides ;-)

Wie war euer Januar so?

Ich wünsche euch einen wunderbaren Start in den Februar!!


Ally Condie: Die Auswahl



Allie Condie: Die Auswahl. S. Fischer Verlag GmbH Frankfurt. 3. Auflage 2014. 

Originalausgabe: 2009: Matched

Wie ich das Buch sehr schnell las, auch wenn es manchmal kitschig war






Handlung:

Die 17-jährige Cassia erfährt endlich, wer ihr idealer Partner ist, den das System für sie bestimmt hat und den sie heiraten wird. Mit der Auswahl ist sie sehr zufrieden, doch auf dem Mikrochip mit den Daten über ihren Zukünftigen erscheint plötzlich das Gesicht eines anderen. Ky. Von dem Tag an beobachtet sie ihn und bemerkt, dass er sich auch für sie zu interessieren scheint. Aber das System hat ihr den perfekten Partner bereits zugewiesen. Und das System macht keine Fehler.

Meinung:

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine schwierige Liebesgeschichte, durch die die Ich-Erzählerin vom Leser begleitet wird. Ich habe mit Cassia mitgefühlt und habe mit ihr gespannt auf die Wendungen gewartet. Gleichzeitig kommt das System, in dem die Figuren leben, nicht zu kurz und ich habe viel über die neue, zukünftige Welt erfahren.

Die Handlung beginnt langsam und ergeht sich nicht in actionreichen Szenen. Der Leser folgt öfter den Gedanken der Protagonistin als ihren Schritten, doch das hat der Geschichte für mich keinen Abbruch getan. Ich würde es als zartes Buch beschreiben, dem wahrscheinlich die weiblichen Leser mehr abgewinnen können. Dennoch gibt es auch Momente, in denen gehandelt werden muss, in denen die Handlung schneller läuft, in denen Gefahren lauern. Gelangweilt habe ich mich keine Sekunde, ich musste immer unbedingt wissen, wie es weiter geht, denn Cassias Gedanken und ihre Beziehungen sind genauso spannend wie eine rasante Autofahrt bei offenen Türen.

Die Hauptfigur ist sympathisch und entwickelt sich zusammen mit dem Leser. Zu Anfang kann sie sich gar nicht vorstellen, dass das System Fehler macht oder gar etwas vor ihnen verheimlichen könnte. Mehr und mehr entdeckt sie, dass nicht nur das System, sie selbst und auch die anderen Figuren Geheimnisse haben. Ihr idealer Partner, den sie oft trifft, ist nicht unsympathisch, kommt jedoch am Anfang sehr logisch rüber und ich konnte deswegen erst keine Verbindung zu ihm aufbauen. Ky ist anders, er betont seine Gefühle, wenn er mit Cassia zusammen ist, doch die beiden sind mir manchmal ein wenig zu gefühlsbetont. Die anderen Figuren sind ebenfalls interessant und vielschichtig.

Red Queen kommt auch bald dran ;-)
Das Thema ist natürlich wieder meins, eine Dystopie. Dass in dieser die Liebesgeschichte in den Vordergrund tritt, tut der Beschreibung der Welt wie gesagt keinen Abbruch. Stattdessen bekam ich einen guten Einblick in die Regelungen des Systems, die erzwungene Gleichheit der Menschen, die geregelten Tagesabläufe sowie die Vorherbestimmung jedes einzelnen Individuums. Natürlich geht es um einen Ausbruch aus diesem System. Das allein reicht mir. Außerdem geht es um Worte und ihre Macht, und wer gerne liest, wird das mögen.

Der Stil ist sehr gut zu lesen, auch die Passagen, in denen Cassias Gedanken ausführlich beschrieben werden, halten nicht auf. Ich konnte mir die Personen und Orte gut vorstellen, wusste immer, worum es gerade geht und fühlte mich wie mitten in der Geschichte.

Insgesamt also sehr zu empfehlen! Eine Seifenblase Abzug gibt es wegen des Kitsches, was wahrscheinlich eine persönliche Sache ist, und der Tatsache, dass mich noch keine Szene völlig vom Hocker gehauen oder geflasht hat, inhaltlich. Ich bin mir aber sicher, dass das noch kommt, und werde die Folgebände hoffentlich bald zu Lesen bekommen! Ein super Trilogie-Auftakt!

Würdet ihr das Buch empfehlen oder habt Lust bekommen, es zu lesen?

Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!


Spoiler: Ally Condie: Die Auswahl



Allie Condie: Die Auswahl. S. Fischer Verlag GmbH Frankfurt. 3. Auflage 2014. 

Originalausgabe: 2009: Matched.

zum Haupt-Post



Wie gesagt, manchmal waren mir die Szenen zwischen Cassia und Ky etwas zu kitschig. Ky sagt wirklich seeehr gefühlvolle Dinge, sie sprechen von Liebe und der Zukunft und haben sich dabei noch nicht einmal geküsst. Aber nun gut, soll es ja geben.

Dass die Funktionäre die Liebesgeschichte zwischen den beiden eingefädelt hat, habe ich zwar vorher nicht direkt geahnt. Aber als die Funktionärin einverstanden war, dass Cassia die rote Pille nicht nimmt, habe ich mir gedacht, da muss etwas im Busch sein. Und das gefällt mir. Ich hoffe, es gibt Lücken im System und vielleicht sogar eine Rebellion von Innen.

Das Motiv, das Cassia handeln lässt, ist die Liebe. Hauptsächlich die Liebe zu Ky, aber dass die Liebe zu ihrer Familie und ihren Freunden auch mit aufgenommen wird, finde ich toll. Außerdem geht es um die Worte, die ihr Großvater und Ky ihr gegeben haben. Es gefällt mir sehr gut, dass diese beiden Dinge die Hauptfigur antreiben.

Habt ihr noch weitere Gedanken?


 

30. Januar 2016

Samstags-Erinnerung

Vor zwei Wochen war ich im IKEA. Und wenn ich mich schon für ein neues Bett entscheiden muss, dann teste ich es natürlich zu realen Bedingungen ;-)
Habt ein schönes Wochenende!

25. Januar 2016

Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder



Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder. Droemer Knaur Taschenbuch. 2011. München.
Originaltitel: Miss Peregrine's home for peculiar Children

Wie ich absolut nicht wusste, was mich erwartet



 

 Handlung

Jacobs Großvater erzählt ihm oft von seiner Jugend: Wie er mit anderen Kindern zusammen in einem Haus gewohnt hat. Merkwürdigen Kindern, die schweben konnten oder unfassbar stark waren. Sein Enkel glaubt ihm nicht. Eines Tages ruft der alte Mann an, er fühlt sich verfolgt. Jacob fährt zu ihm und sieht gerade noch, wie ein schauderhaftes Monster von seinem Großvater ablässt und wegläuft. Mit seinen letzten Worten bittet der Sterbende seinen Enkel, das Haus auf der Insel aufzusuchen. Der Junge wird wochenlang therapiert und dann entscheidet er, der Bitte seines Großvaters nachzukommen. Er muss wissen, was es mit diesem Haus auf sich hat.

Meinung

Insgesamt wusste ich nicht, was mich erwartet, aber der Klappentext suggerierte mir einen wirklich gruseligen Roman, voller grauenhafter Geschehnisse. Zwar passieren einige gruselige Dinge, doch tatsächlich schockiert hat mich nichts. Und ich bin da nicht unbedingt hart gesotten.

Die Handlung schleppte sich anfangs etwas dahin, aber dann kam ich in die Geschichte rein. Der Plot entwickelt sich immer schneller und es geschehen immer wieder Dinge, die weitere Fragen aufwerfen. Ich musste unbedingt wissen, wie es weiter geht. Von Langeweile keine Spur. Manchmal gingen mir die Entwicklungen sogar zu schnell und ich frage mich, warum manche Stellen nicht etwas ausführlicher beschrieben wurden. Die Geschichte springt von Schauplatz zu Schauplatz wie ein Film und gab mir keine Gelegenheit, auszuatmen. In einem Satz fragt sich Jacob, wie er nur den matschigen Weg schnell zurücklegen soll, im nächsten Satz ist er schon am Zielort angekommen.

Die Hauptfigur ist sympathisch, ich bin Jacob gerne gefolgt. Wer er allerdings genau ist, weiß ich (noch) nicht. Die anderen Figuren erfüllen ihre Zwecke. Einige wenige warfen Konflikte in mir auf, ob ich sie nun mag oder nicht. Das gefällt mir.

Das Thema ist in Ordnung. Ich möchte hier nicht zu viel verraten. Ich war von den Entwicklung nicht unbedingt völlig geflasht, aber damit gerechnet habe ich auch nicht. Auf jeden Fall haben wir es mit Übernatürlichem zu tun, und das mag ich grundsätzlich ganz gern.

Der Stil ist gut zu lesen, ich habe das Buch schnell durchgelesen und konnte mich auch im Zug darauf konzentrieren. An manchen Stellen habe ich gefragt, wie es denn nun zu ausgerechnet dem Ereignis kam, aber gut. Das ist dann eben so.

Insgesamt ist Die Insel der besonderen Kinder ein solides Buch, das mit einigen Gruseligkeiten aufwartet und ein kurzweiliges, spannendes Lesevergnügen bietet, wenn man mit übernatürlichen Themen gut kann.

Würdet ihr es empfehlen?

Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!


Spoiler: Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder

Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder. Droemer Knaur Taschenbuch. 2011. München.
Originaltitel: Miss Peregrine's home for peculiar Children


Mein größtes Missfallen zuerst: Wie um alles in der Welt kann Jacobs Vater das einfach so hinnehmen und sich wieder in sein Bett legen? Sein Sohn sagt ihm, er wird mit übernatürlichen Jugendlichen durch die Gegend ziehen. Das muss einen Vater doch aufregen, selbst wenn er glaubt, er bilde sich das ein, oder?

Dass die Kinder mit ihren Fähigkeiten tatsächlich existieren, musste ja so kommen. Die Idee mit den Zeitschleifen finde ich ganz verlockend. Zunächst hatte ich einfaches Zeitreisen vermutet und war etwas enttäuscht, doch die Schleifentheorie ist interessant. Auch wenn ich kein Wort davon verstanden habe, wie man von Zeitschleife zu Zeitschleife reisen kann. Aber das ist in diesem Buch ja noch nicht relevant.

Jacobs Gefühle hätten mir weiblichem Leser ruhig noch etwas mehr ausgeführt werden können, vor allem die gegenüber Emma. Das Ganze wirkt wie ein Sommerflirt. Ein Zeitschleifen-Flirt.
Ansonsten vielleicht eine kleine Anekdote: Am Anfang des Buches wird das Monster beschrieben, dass Jacob bei seinem Großvater gesehen hat, und ich habe die Stelle gelesen und dann umgeblättert und bin angesichts dieses Bildes total zusammengezuckt :-D Und das obwohl vorher eine Beschreibung war.

Aber so alles in allem habe ich das Buch genossen und eine spannende Geschichte gelesen. 

Habt ihr weitere Gedanken?