14. Januar 2016

Marissa Meyer: Cinder


Marissa Meyer: Cinder. The Lunar Chronicles I. Puffin Books. Published by the Penguin Group. London. 2012.

Deutscher Titel: Wie Monde so silbern






Wie ich mal wieder das Gefühl hatte, etwas ganz neues zu lesen

Handlung

Cinder lebt in New Beijing bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern. Sie ist einer der besten Mechaniker der Stadt, und ein Cyborg. Diese Kreaturen, halb Mensch halb Maschine, sind nicht gut angesehen und Cinders Stiefmutter schämt sich für sie.
Als der Prinz des Commonwealth, Kai, sie mit einem defekten Androiden auf dem Marktplatz aufsucht, beginnt für Cinder eine aufregende Bekanntschaft. Doch gleichzeitig breitet sich eine tödliche Krankheit in der Stadt aus und ihre Schwester steckt sich an …



Meinung

Cinder ist angelehnt an Cinderella, was sowohl durch die Handlung deutlich wird als auch durch Zitate vor den Kapiteln. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, besonders weil sie gepaart wurde mit einer dystopischen Erzählung. Die Geschichte aus der Sicht eines Cyborg überzeugte mich mit sympathischen Charakteren, einer spannenden Umgebung und einer rasanten Handlung.

Die Handlung ist durchweg spannend. Neben actionreichen Abschnitten gibt es auch ruhigere Passagen, die jedoch nicht weniger aufregend sind, wenn die Charaktere miteinander agieren. Die Anlehnung an die Cinderella- beziehungsweise Aschenputtel-Geschichte bringt einige Parallelen an diesen historischen Text hervor, die aber nicht langweilig sondern beruhigend vertraut wirken. Besonders der Einstieg in die Handlung hat mir gut gefallen, ich war direkt in der Geschichte und Cinders Leben drin. Als Leser konnte ich mich sofort zurechtfinden und wusste, was das Buch von mir wollte. 

Das ist jedoch auch ein kleiner Kritikpunkt. Eine bestimmte Sache hat mich leider an dem Buch gestört. Ohne zu spoilern kann ich das nicht erklären, doch es hat mit der Handlung zu tun, und ich hätte mir wirklich eine andere Handhabe diese eine Sache betreffend gewünscht. Von daher eine halbe Seifenblase Abzug. (Zum Spoiler-Eintrag geht’s unten.)

Die Protagonistin ist sympathisch. Sie leidet unter ihrer Situation und der Leser leidet mit ihr. Die Identifizierung hat bei mir super funktioniert und auch die anderen Figuren erfüllen ihre positiv oder negativ besetzten Rollen sehr gut. Wobei ich mich auch immer über Bücher freue, die mit meinen Erwartungen spielen oder mich direkt an der Nase herumführen.

Das Thema der dystopischen Zukunft mit pandemischen Krankheiten und Menschen zweiter Klasse ist natürlich wieder sehr mein Geschmack ;-) Doch durch den Märchen-Dystopie-Mix bekommt das Ganze einen neuen Dreh. Ihr ahnt es auch schon, eine Liebesgeschichte bahnt sich ihren Weg durch die Story. Aber sie ist bei Weitem nicht das einzig wichtige und das gefällt mir!

Der Stil ist gut zu lesen. Mir hat es gut gefallen, dass die Spannung hochgehalten wurde und viel Handlung beschrieben wird, gleichzeitig aber auch die Stadt und die Umgebung gut rübergebracht werden. Der Leser bekommt einen guten Eindruck von Cinder, ihrer Welt und den persönlichen und politischen Problemen.
Insgesamt hat mir Cinder also sehr gut gefallen. Es ist zwar nicht perfekt und erreicht die einhundert Prozent nicht, aber es gehört trotzdem zu meinen momentanen Favorites! Es ist spannend, lebendig und die Vermischung dieser beiden Genres ist neu für mich. Ich habe mit der Hauptfigur mitgefühlt und die Geschichte verschlungen. Ein sehr kurzweiliges Vergnügen, und ich werde bald die nächsten Bände lesen!


Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!


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