Marissa Meyer: Cinder. The Lunar Chronicles I. Puffin Books. Published by the Penguin Group. London. 2012.
Deutscher Titel: Wie Monde so silbern
Wie ich mal wieder das Gefühl hatte, etwas ganz neues zu lesen
Handlung
Cinder lebt in New Beijing bei ihrer Stiefmutter und ihren
zwei Stiefschwestern. Sie ist einer der besten Mechaniker der Stadt, und ein
Cyborg. Diese Kreaturen, halb Mensch halb Maschine, sind nicht gut angesehen
und Cinders Stiefmutter schämt sich für sie.
Als der Prinz des Commonwealth, Kai, sie mit einem defekten
Androiden auf dem Marktplatz aufsucht, beginnt für Cinder eine aufregende Bekanntschaft.
Doch gleichzeitig breitet sich eine tödliche Krankheit in der Stadt aus und ihre
Schwester steckt sich an …
Meinung
Cinder ist angelehnt an Cinderella, was sowohl durch die
Handlung deutlich wird als auch durch Zitate vor den Kapiteln. Die Idee hat mir
sehr gut gefallen, besonders weil sie gepaart wurde mit einer dystopischen Erzählung.
Die Geschichte aus der Sicht eines Cyborg überzeugte mich mit sympathischen
Charakteren, einer spannenden Umgebung und einer rasanten Handlung.
Die Handlung ist durchweg spannend. Neben actionreichen
Abschnitten gibt es auch ruhigere Passagen, die jedoch nicht weniger aufregend
sind, wenn die Charaktere miteinander agieren. Die Anlehnung an die Cinderella-
beziehungsweise Aschenputtel-Geschichte bringt einige Parallelen an diesen
historischen Text hervor, die aber nicht langweilig sondern beruhigend vertraut
wirken. Besonders der Einstieg in die Handlung hat mir gut gefallen, ich war
direkt in der Geschichte und Cinders Leben drin. Als Leser konnte ich mich
sofort zurechtfinden und wusste, was das Buch von mir wollte.
Das ist jedoch auch ein kleiner Kritikpunkt. Eine bestimmte
Sache hat mich leider an dem Buch gestört. Ohne zu spoilern kann ich das nicht
erklären, doch es hat mit der Handlung zu tun, und ich hätte mir wirklich eine
andere Handhabe diese eine Sache betreffend gewünscht. Von daher eine halbe
Seifenblase Abzug. (Zum Spoiler-Eintrag geht’s unten.)
Die Protagonistin ist sympathisch. Sie leidet unter ihrer
Situation und der Leser leidet mit ihr. Die Identifizierung hat bei mir super
funktioniert und auch die anderen Figuren erfüllen ihre positiv oder negativ
besetzten Rollen sehr gut. Wobei ich mich auch immer über Bücher freue, die mit
meinen Erwartungen spielen oder mich direkt an der Nase herumführen.
Das Thema der dystopischen Zukunft mit pandemischen
Krankheiten und Menschen zweiter Klasse ist natürlich wieder sehr mein
Geschmack ;-) Doch durch den Märchen-Dystopie-Mix bekommt das Ganze einen neuen
Dreh. Ihr ahnt es auch schon, eine Liebesgeschichte bahnt sich ihren Weg durch
die Story. Aber sie ist bei Weitem nicht das einzig wichtige und das gefällt
mir!
Der Stil ist gut zu lesen. Mir hat es gut gefallen, dass die
Spannung hochgehalten wurde und viel Handlung beschrieben wird, gleichzeitig
aber auch die Stadt und die Umgebung gut rübergebracht werden. Der Leser
bekommt einen guten Eindruck von Cinder, ihrer Welt und den persönlichen und
politischen Problemen.
Insgesamt hat mir Cinder also sehr gut gefallen. Es ist zwar
nicht perfekt und erreicht die einhundert Prozent nicht, aber es gehört
trotzdem zu meinen momentanen Favorites! Es ist spannend, lebendig und die
Vermischung dieser beiden Genres ist neu für mich. Ich habe mit der Hauptfigur
mitgefühlt und die Geschichte verschlungen. Ein sehr kurzweiliges Vergnügen,
und ich werde bald die nächsten Bände lesen!
Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!
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