27. August 2017

Ursula Poznanski: Aquila

Loewe Verlag 2017

Wie ich mal wieder ein Buch in zwei Tagen durchgelesen habe
Zugegeben, ich hatte Urlaub.





Handlung

Nika wacht in ihrem Bett auf, in dreckigen Klamotten, mit Kopfwunde und ohne Erinnerung an die letzten zweieinhalb Tage. Was ist passiert? Wo ist ihr Handy? Und was bedeuten diese kryptischen Sätze auf dem Pizza-Flyer in ihrer Hosentasche? Auf der Jagd nach ihren Erinnerungen wird Nika selbst zur Gejagten. Kann sie sich selbst noch trauen, wenn sie nicht weiß, was sie tatsächlich getan hat?

Meinung

Ursula Poznanski hat mich mal wieder ans Buch gefesselt. Die spannende Geschichte, der rasante und flüssige Schreibstil und vielen Andeutungen und Rätsel im Buch ließen mich Seite um Seite umblättern. Ich habe aber von der Autorin auch nichts anderes erwartet ;-)

Die Handlung ist rasant, aufregend und spannend. Der Gedächtnisverlust und die Suche nach den Geschehnissen der letzten Tage bringen von vorn herein einen Spannungsbogen in die Geschichte, der von Kapitel zu Kapitel steigt. Neue Erkenntnisse und Wendungen bringen die Hauptfigur und den Leser auf immer neue Gedanken und die Spekulationen in immer neue Richtungen. Die Kulisse der italienischen Stadt Siena, in der Nika ein Semester verbringt, gibt zusätzlichen Pepp und erinnert vage an andere Jagden nach dunklen Geheimnissen quer durch Italien. Dadurch wird eine mystische Stimmung erzeugt. Der Plot ist getrieben von der Suche nach der Erinnerung und den Merkwürdigkeiten, die Nika unterwegs begegnen, wie gruselige Verfolger, Fremde, die mehr wissen als sie selbst, und schockierende Fotos von Nika selbst.

Nika selbst lernt der Leser durch ihre Taten kennen. Zwar gibt die Autorin Informationen zu deren liebevollen Mutter, dem anstrengenden Stiefvater und dem wenig enthusiastischen Studium der Kunstgeschichte. Doch davon abgesehen begleitet der Leser die 19-Jährige auf ihrer Suche. Nika ist verwirrt und ein wenig verloren in der fremden Stadt. Davon lässt sie sich aber nicht aufhalten und geht auf eigene Faust ihren Eingebungen nach. Sie ist mutig und etwas unüberlegt.

Die anderen Figuren helfen ihr oder stellen sich ihr in den Weg. Aber wem Nika wirklich trauen kann, muss sich noch zeigen. Die Figuren erfüllen ihre Funktionen als Freunde und Feinde und als potentielle Gefahren, die wissen, was in den letzten Tagen tatsächlich passiert ist. Ein wenig mehr Tiefe in den Charakteren wäre okay gewesen, aber notwendig ist sie auch nicht.

Nachdem Erebos, Layers und Elanus sich mit aktuellen technischen Entwicklungen beschäftigt haben, ist das Thema in Aquila schwieriger zu fassen. Vor allem, ohne etwas vorwegzunehmen. Die aufgebaute Spannung aber und die gruselig-mystische Jagd quer durch Siena reichen völlig aus, diesem Buch 4,5 von 5 Seifenblasen zu geben! Aquila ist ein rasanter Page-Turner wie Poznanski sie von jeher schreibt.

Insgesamt liegt die Stärke dieses Buches also im schnell steigenden Spannungsbogen. Ich konnte es nicht weglegen, ich musste wissen, wie es weiter geht! Wer einen actionreichen Plot mag, ist hier genau richtig.

Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!

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