3. Mai 2020

Leigh Bardugo: Six of Crows & Crooked Kingdom [Rezension]

Six of Crows, Indigo, 2015. Great Britain. 498 Seiten. £7,99
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Crooked Kingdom, Hodder and Stroughton, 2016. Great Britain. 548 Seiten. £7,99.







Wie ich zwei neue Lieblingsbücher entdeckte

Das Lied der Krähen (Six of Crows) habe ich, glaube ich, 2016 das erste Mal in der Buchhandlung gesehen. Vom Klappentext her hat es mir überhaupt nicht gefallen. Ich habe die englische Version dann nur gekauft, weil ich es auf Instagram gesehen habe. Und ich bin super froh, das gemacht zu haben! Das Gold der Krähen (Crooked Kingdom) habe ich ein Jahr nach dem ersten Teil gelesen und es hat mir sogar noch besser gefallen! Ich bin von beiden Büchern – Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähentotal begeistert! Sie hängen zusammen wie eine lange Geschichte, sind nach dem zweiten aber zu Ende.


Das Lied der Krähen: Handlung


Kaz Brekker ist einer der gefürchtetsten Kleinkriminellen in Ketterdam, einer fiktiven Stadt in einer Welt, in der auch Magie eine Rolle spielt. Deswegen wird er engagiert, um einen Schwerverbrecher aus einem fernen Hochsicherheitsgefängnis zu befreien. Es winkt viel Geld, und so sucht Kaz sich fünf Verbündete, um diesen Job durchzuziehen. Der erweist sich als unfassbar kompliziert, und die sechs Jugendlichen verhalten sich untereinander auch nicht gerade zuvorkommend …

Das Lied der Krähen: Meinung


Wie bereits angeklungen: Ich bin total vernarrt in die beiden Bücher. Ich liebe das Setting, besonders im zweiten Teil, und ganz besonders liebe ich die Figuren: Leigh Bardugo zeichnet sechs sehr individuelle Charaktere mit spannenden Stärken und Schwächen. Die Perspektive wechselt zwischen ihnen hin und her und aus jeder Sichtweise ergibt alles Sinn und wirkt authentisch.

Handlung

Die sechs Figuren erleben ein unfassbares Abenteuer und planen einen verrückten Ein- und Ausbruch. Trotzdem kann man der Handlung folgen. Die Hauptfigur Kaz ist dafür bekannt, ausgefeilte, wenn auch riskante Pläne zu entwickeln. Und diese werden in die Tat umgesetzt. Dabei wird der Leser nicht immer in alles eingeweiht, was die bereits hohe Spannung noch einmal erhöht. Mehrfach dachte ich: Ach krass, wie gut! Nur gelegentlich kam den Figuren etwas Glück zugute, alles andere meistern sie mit ihren Fähigkeiten. Gleichzeitig geht es um die zwischenmenschlichen Beziehungen unter ihnen, die ihnen auf der einen Seite im Weg stehen, sie auf der anderen Seite aber auch nach vorne bringen.

Figuren

Die sechs Hauptfiguren sind alle sehr unterschiedlich und jede kämpft mit ihrer Vergangenheit. Die Geschichte spielt mit vielen Rückblenden, durch welche der Leser die Charaktere noch besser versteht. Leigh Bardugo schafft es, Zu- und Abneigungen plausibel und authentisch darzustellen. Die eine Figur mag die eine nicht und man sieht, warum nicht. Ein Switch zu ebendieser Figur lässt diese wieder ganz anders dastehen und man versteht seine Gründe. Dabei bleibt alles nachvollziehbar. Durch die Wechsel funktioniert die Geschichte phantastisch: Stärken und Schwächen treiben die Handlung an, Sichtweisen und Meinungen bringen dem Leser die Story näher.

Thema

Es geht hier vor allem um die Zusammenarbeit der sechs Figuren und ihre persönlichen Schicksale und Hoffnungen. Sie sind alle sehr unterschiedlich und werden durch das Leben zusammengeschweißt. Sie wachsen gemeinsam und ziehen waghalsige Pläne durch, um gemeinsam ihre Ziele zu erreichen. Sie alle bewegen sich nicht gerade auf der legalen Seite der Gesellschaft, aber man lernt sie kennen und lieben. Das Buch ist eine wundervolle Mischung aus ausgefeilten Charakteren, die sich entwickeln, und einer präzise durchdachten, spannenden Handlung.

Fazit Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen

Was soll ich noch sagen? Die beiden Bücher sind sofort in meine Top 10 Lieblingsbücher aufgestiegen. Ich finde die Figuren phantastisch und die Handlung hat mich mehrfach überrascht und überwältigt. Ich habe gelacht, geweint und mir vor Spannung auf die Lippe gebissen. Das Buch hat keine warnende Funktion wie Dystopien und will auch nicht sagen „Du kannst alles schaffen, egal, wie unbeliebt/schwach/etc. du bist!“. Eine richtige, deutliche Moral fehlt. Das tut dem Buch aber absolut keinen Abbruch, denn das, was da ist, ist meiner Meinung nach unfassbar gut umgesetzt und durchdacht!

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