Arrow Books 2012, first published by Random House 2011, London
Zum Haupt-Post ohne Spoiler
Das Buch hat mir grundsätzlich gut gefallen. Besonders die ganzen Anspielungen. Als es um Blade Runner ging, hatte ich ein wenig Angst, dass Ready Player One mir dieses Buch spoilern würde. Das war zum Glück nicht der Fall.
Die Suche nach einem Easter Egg ist toll! Ich habe mit Wade mitgefiebert. Aber dass er derjenige ist, der als erster den Bronze-Schlüssel findet und auch am Ende alles gewinnt, hat mich geärgert. Irgendwie ist dem Jungen alles zugeflogen. Vor allem an der Stelle, als er den Kristall-Schlüssel findet und ihm zufällig einfällt, er könnte ja vielleicht an diesem Ort ein ganz bestimmtes Lied spielen, war doch sehr unglaubwürdig. Ein wenig besänftigt hat mich, dass er zwischendrin hinter den anderen lag und auf dem Score Board nach unten gerutscht ist.
Gegen Liebesgeschichten in Jugendbüchern habe ich nichts. Immerhin spielt das im Leben von Heranwachsenden eine große Rolle. Aber hier war das doch irgendwie überflüssig. Das einzig Interessante an der virtuellen Romanze war die Unwirklichkeit, die dahintersteckte. Dass man sich online in Fremde verliebt, ist auch hier und jetzt für uns ein wichtiges Thema, mit den Partnerbörsen. Dafür wurde dieser Aspekt dann aber doch zu wenig beleuchtet.
Dass Aech in Wirklichkeit ein Mädchen ist, finde ich super! Das ist die Ebene, die bei der virteullen Liebesgeschichte gefehlt hat. Auch die Begründung, man könne seiner Hautfarbe und seinem Geschlecht dadurch entfliehen, ist spannend. Leider habe ich mir das direkt gedacht, als sie Wade sagt, sie sei anders, als er denkt. Und das Thema wurde dann auch sehr schnell abgehandelt: Ohne große Probleme stellt sich Wade auf die neue Aech ein und der Konflikt steht in drei Sätzen beschrieben und im Hintergrund. In einem Absatz wird erzählt, wie Aech ihre dunkle Hautfarbe damit kaschieren konnte. (Nebenbei fand ich interessant, dass auch 2045 noch Probleme zwischen Weißen und Schwarzen Menschen existieren.)
Die Kritik, die in Ansätzen in diesem Roman steht, kommt leider nicht raus. Zwar deutet Art3mis oft darauf hin, dass Wade sie gar nicht lieben könne, wo er sie doch gar nicht im echten Leben kennt. Auch Aechs Geschlecht gibt einen kleinen Anstoß. Doch dabei bleibt es und die positiven und negativen Seiten einer virtuellen Realität werden kaum ausgesprochen. Auch zu Anfang angesprochene Klima- und Hungerkatastrophen verlieren immer mehr an Bedeutung.
So finde ich das Buch als Geschichte gut, als Unterhaltung wunderbar nerdig und als Zeitvertreib sehr geeignet. Tiefer geht es jedoch nicht und ich nehme nichts mit – keine weiteren Gedanken und auch keinen Hangover.
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