Hörbuch: Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Apokryphen |
Wer die Känguru-Chroniken und die zwei vorigen Fortsetzungen noch nicht kennt, hat etwas verpasst und hört jetzt bitte sofort auf zu lesen und kauft sich mindestens den ersten Teil. Ja, ich liebe diese Bücher sehr. Sie die witzigsten gesellschaftskritischen Episoden überhaupt. Vielleicht habe ich nicht alle gelesen, die es gibt, aber sei’s drum.
Die Känguru-Apokryphen: Inhalt
Der vierte Teil der aufmüpfiges-Beuteltier-Reihe spielt zu keinem bestimmten Zeitpunkt und knüpft nicht an den dritten Teil an. Es sind kurze Geschichten, die Marc-Uwe vergessen hat, aufzuschreiben. Sie gehören irgendwo in die drei anderen Teile, aber wichtig ist das sowieso nicht. Der Kleinkünstler und das Känguru wohnen zusammen in Berlin und philosophieren, streiten sich und gehen anderen Menschen auf deren strapazierte Nerven.In diesem Teil lernen Nazis, dass sie unter Minderwertigkeitskomplexen leiden, und alle anderen Wähler, wann sie doch die SPD wählen dürfen. Der Leser begleitet Marc-Uwe und das Känguru zurück in die Zukunft – ein neuer Club – und wird Zeuge, wie das Känguru einem Polizisten erklärt, dass der Körper automatische Mechanismen gegen das Sterben durch Höflichkeit entwickelt hat. Der Polizist dürfe also ruhig mal höflich sein.
Die beiden Hauptfiguren treffen Entscheidungen ab sofort mit einem Open Schnick: Schnick Schnack Schnuck mit neuen Regeln. Man darf sich völlig frei Dinge ausdenken, um sie mit den Händen darzustellen, eine Kettensäge zum Beispiel oder einen herabstürzenden Meteor (der übrigens ein Pleonasmus ist). Ohne Brunnen, versteht sich.
Die Känguru-Apokryphen: Meinung
Ich weiß ja nicht, ob es schon zwischen den Zeilen zu lesen war – ich liebe die Känguru-Bücher. Auch dieses ist wieder ein gelungener Streich des versierten Autors. Zugegeben, so richtig laut gelacht habe ich etwas weniger als bei den Büchern davor. Aus einem ordentlichen Schmunzeln kam ich aber keine Sekunde heraus.
Die einzelnen Geschichten erinnern mich besonders an das zweite Buch, in dem sich die beiden Protagonisten schon sehr gut kennen. Es gibt aber nicht wie im dritten Band eine durchgehende Handlung. Trotzdem ist der Leser oder Hörer natürlich nicht sicher vor Running Gags. Auch einige Anspielungen auf die vorigen Bände sind der Grund für das anhaltende Schmunzeln.
Lesung der Känguru-Apokryphen auf der Frankfurter Buchmesse
Ich dachte ja immer, ich sei der größte Känguru-Fan. Weil ich die Bücher so sehr mag. Zum Fantum gehört aber scheinbar einiges mehr, zum Beispiel im Känguru-Kostüm zur Lesung zu erscheinen oder den Autor mit Känguru-Keksen ködern zu wollen. Das möchte ich allerdings beides nicht machen. Kekse weggeben, was für ein Schwachsinn.Marc-Uwe Kling auf der Frankfurter Buchmesse |
Was lässt sich zum Schluss noch sagen? Es ist traurig, dass dies vielleicht wirklich der letzte Band der Reihe sein wird. Ach ja, und dass schwedische Wissenschaftler in einem Feldversuch an Finnen herausgefunden haben, dass dieses Hörbuch ganz besonders witzig ist, 91 Prozent, um genau zu sein, das habe ich irgendwo gelesen ;-)
Hallo Jessy,
AntwortenLöschenich bin auch ein großer Fan von Marc-Uwe Klings Geschichten. Bei Band 1 habe ich Tränen gelacht. Lediglich Band 3 fand ich im Vergleich zu den Vorgängern nicht so gut. Die Känguru-A. lese ich auch gerade. Ich hatte schon sehr viel Spaß mit den Kurzgeschichten. Derzeit steht die Schnick-Schnack-Schnuck-Kettensägegeschichte bei mir auf dem ersten Platz. Welche Geschichte mochtest du am Liebsten?
Marc-Uwe Kling habe ich auch schon mal live gesehen. Ich finde dass in einer Lesung die Geschichten noch einmal doppelt so genial rüberkommen.
Ich freue mich, dass du auch so viel Freude mit seinem neuesten Werk hattest.
Was die Sache mit dem letzten Band angeht: Ich sehe das noch gar nicht so eng. Ich denke Marc-Uwe K. wird nicht ohne sein Känguru auskommen. Da kommt bestimmt irgendwann noch ein Band ;o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Liebe Tanja, danke für deinen Kommentar (der bereits sehr lang her ist). Ich freue mich immer, wenn anderen Menschen das Känguru auch so gut gefällt!
LöschenBand drei war tatsächlich etwas anders als die anderen. Band 2 hat mir in den Chroniken am besten gefallen: Die beiden kennen sich schon und erleben die merkwürdigsten Dinge, ohne Grandheur.
Welches Kapitel aus den Apokryphen mir am besten gefallen hat, weiß ich leider nicht mehr. Insgesamt ist wirklich der Flughafen weit oben!
Bald kommt ja auch der Film ins Kino, ich bin mal gespannt, wie das so wird.
Dir erst mal liebe, sehr verspätete Grüße!
Jessy