Amy Ewing: Das Juwel - Die Gabe. S. Fischer Verlag GmbH. Frankfurt am Main. 2015.
Originalausgabe: The Jewel. Harper Teen. New York. 2014.
Wie ich bis spät in die Nacht hinein las
Handlung
Violet ist etwas Besonderes. Die Hoffnungen des Adels liegen
auf ihr und den anderen Mädchen, die mit ihr in einer Anstalt leben. Denn sie
sind Surrogats. Im Gegensatz zu den adligen Damen können sie Kinder austragen.
Als der große Tag kommt und Violet verkauft wird, betritt sie eine luxuriöse
Welt. Doch der wunderbare Schein trügt.
Meinung
Eine neue Jugenddystopie musste natürlich auf meinen SuB und
das Buch hat keine zwei Monate in meinem Regal gestanden, da musste ich es
lesen. (Manch andere Bücher warten dort leider seit Jahren…) Insgesamt hat mir
die Geschichte gut gefallen, sie hat mich gefesselt und ich konnte das Buch bis
spät in die Nacht nicht aus der Hand legen. Ein paar Kleinigkeiten haben mir
persönlich am Plot aber nicht gefallen.
Die Handlung ist spannend und hat mich bei der Stange gehalten,
ich habe die Geschichte sehr schnell durchgelesen. Die Szenerie gefällt mir
gut, die Einzige Stadt und das Juwel sind interessante Schauplätze. Das
Potential der Orte und Begegnungen wird ausgeschöpft. An manchen Stellen war
mir die Entwicklung der Geschehnisse zu schnell und plötzlich. Besonders, wenn
neue Figuren in Violas Leben treten, haben diese mir persönlich zu schnell
einen zu großen Einfluss auf das Mädchen. Abgesehen von der Schnelligkeit und
der Offensichtlichkeit von ein, zwei Geschehnissen aber hat mir die Handlung
gut gefallen.
Die Hauptfigur Violet wird in eine ihr völlig fremde und
auch nicht unbedingt freundliche Welt geworfen. Sie braucht Zeit, um sich
zurechtzufinden. Als sie neuen Mut schöpft, wagt sie etwas. Durch viele Einblicke
in ihre Gedanken kann der Leser nachvollziehen, wie sie sich fühlt, und sich
mit ihr freuen und mit ihr leiden. Sie konnte mich allerdings noch nicht völlig
für sich einnehmen. Die anderen Figuren unterstützen die Handlung und Violets
Entwicklung. Sie sind Freunde oder Widersacher. Einige von ihnen sind schwierig
einzuschätzen, besonders die Herzogin scheint eine vielschichtige Person zu
sein.
Die Welt, so interessant und gut funktionierend sie ist, hat
sich mir noch nicht ganz erschlossen. Es wird weitere Teile der Reihe geben und
ich hoffe, darin wird es Erklärungen geben, was es mit der Beschaffenheit der
Welt auf sich hat. Dadurch denke ich würde ich den Plot noch besser verstehen
können und sich aus den Einzelteilen entstünde ein Puzzle. Violet hinterfragt
noch nicht viel. Natürlich hat sie ganz andere Sorgen, doch ich würde mich sehr
freuen, wenn ich noch weitere Erklärungen und Zusammenhänge bekomme :-)
Die Thematik der Leihmutterschaft ist eine spannende.
Ungefragt werden junge Mädchen gezwungen, fremde Kinder auszutragen. Diese
Enteignung passt für mich sehr gut in eine Dystopie. Sie steht im Vordergrund
und führt als Wegweiser in eine Welt, in der die Reichen tyrannisch über die
Armen herrschen.
Insgesamt hat mir das Buch also gut gefallen, die Geschichte
ist flüssig und hat mich gepackt. Ein paar Kleinigkeiten im Plot und in meiner
Neugier über diese Welt, die nicht befriedigt wird, sind mir negativ
aufgefallen. Sie schmälern das Gesamtbild aber nur geringfügig. Eineinhalb
Seifenblasen Abzug gibt es deswegen für diese Kleinigkeiten und die Tatsache,
dass mich die Hauptfigur noch nicht völlig eingenommen hat. Ich werde die
Folgebände aber definitiv lesen und empfehle diesen Roman allen, die gerne
dystopische Jugendbücher lesen :-)
Könnt ihr es auch empfehlen?
Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!
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