6. März 2016

Amy Ewing: Das Juwel - Die Gabe


Amy Ewing: Das Juwel - Die Gabe. S. Fischer Verlag GmbH. Frankfurt am Main. 2015.
Originalausgabe: The Jewel. Harper Teen. New York. 2014.

Wie ich bis spät in die Nacht hinein las






 Handlung

Violet ist etwas Besonderes. Die Hoffnungen des Adels liegen auf ihr und den anderen Mädchen, die mit ihr in einer Anstalt leben. Denn sie sind Surrogats. Im Gegensatz zu den adligen Damen können sie Kinder austragen. Als der große Tag kommt und Violet verkauft wird, betritt sie eine luxuriöse Welt. Doch der wunderbare Schein trügt.

Meinung

Eine neue Jugenddystopie musste natürlich auf meinen SuB und das Buch hat keine zwei Monate in meinem Regal gestanden, da musste ich es lesen. (Manch andere Bücher warten dort leider seit Jahren…) Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, sie hat mich gefesselt und ich konnte das Buch bis spät in die Nacht nicht aus der Hand legen. Ein paar Kleinigkeiten haben mir persönlich am Plot aber nicht gefallen.

Die Handlung ist spannend und hat mich bei der Stange gehalten, ich habe die Geschichte sehr schnell durchgelesen. Die Szenerie gefällt mir gut, die Einzige Stadt und das Juwel sind interessante Schauplätze. Das Potential der Orte und Begegnungen wird ausgeschöpft. An manchen Stellen war mir die Entwicklung der Geschehnisse zu schnell und plötzlich. Besonders, wenn neue Figuren in Violas Leben treten, haben diese mir persönlich zu schnell einen zu großen Einfluss auf das Mädchen. Abgesehen von der Schnelligkeit und der Offensichtlichkeit von ein, zwei Geschehnissen aber hat mir die Handlung gut gefallen.

Die Hauptfigur Violet wird in eine ihr völlig fremde und auch nicht unbedingt freundliche Welt geworfen. Sie braucht Zeit, um sich zurechtzufinden. Als sie neuen Mut schöpft, wagt sie etwas. Durch viele Einblicke in ihre Gedanken kann der Leser nachvollziehen, wie sie sich fühlt, und sich mit ihr freuen und mit ihr leiden. Sie konnte mich allerdings noch nicht völlig für sich einnehmen. Die anderen Figuren unterstützen die Handlung und Violets Entwicklung. Sie sind Freunde oder Widersacher. Einige von ihnen sind schwierig einzuschätzen, besonders die Herzogin scheint eine vielschichtige Person zu sein.

Die Welt, so interessant und gut funktionierend sie ist, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. Es wird weitere Teile der Reihe geben und ich hoffe, darin wird es Erklärungen geben, was es mit der Beschaffenheit der Welt auf sich hat. Dadurch denke ich würde ich den Plot noch besser verstehen können und sich aus den Einzelteilen entstünde ein Puzzle. Violet hinterfragt noch nicht viel. Natürlich hat sie ganz andere Sorgen, doch ich würde mich sehr freuen, wenn ich noch weitere Erklärungen und Zusammenhänge bekomme :-)

Die Thematik der Leihmutterschaft ist eine spannende. Ungefragt werden junge Mädchen gezwungen, fremde Kinder auszutragen. Diese Enteignung passt für mich sehr gut in eine Dystopie. Sie steht im Vordergrund und führt als Wegweiser in eine Welt, in der die Reichen tyrannisch über die Armen herrschen.
Insgesamt hat mir das Buch also gut gefallen, die Geschichte ist flüssig und hat mich gepackt. Ein paar Kleinigkeiten im Plot und in meiner Neugier über diese Welt, die nicht befriedigt wird, sind mir negativ aufgefallen. Sie schmälern das Gesamtbild aber nur geringfügig. Eineinhalb Seifenblasen Abzug gibt es deswegen für diese Kleinigkeiten und die Tatsache, dass mich die Hauptfigur noch nicht völlig eingenommen hat. Ich werde die Folgebände aber definitiv lesen und empfehle diesen Roman allen, die gerne dystopische Jugendbücher lesen :-)

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Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!



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