11. Juni 2016

Mit Worten Reisen - Urlaubslektüre

Juni-Special: Urlaubslektüre


Endlich Zeit, all die Dinge zu tun, die sonst auf der Strecke bleiben! Hausputz, Keller entrümpeln, den Kleiderschrank ausmisten, die Nerven im Urlaub verlieren. Um sich von dem ganzen Urlaubsstress zu erholen benutzt man am besten –

Bücher! Lesen empfinden die meisten Menschen als entspannend.* Ich persönlich kann dem nur zustimmen! Aber wenn man dann mal so richtig Zeit hat und sich vor sein Regal stellt, in die Buchhandlung geht oder in der Bibliothek steht – was wählt man dann für seine ausgedehnte Freizeit aus?

Eigentlich liest mein Mitbewohner nicht. Im Urlaub macht er eine Ausnahme. „Ich lese immer Micky Maus Hefte.“ Er muss lachen. „Die kann man nervigen Kindern im Flugzeug geben.“ Da hat er Recht. Okay, ihm stellt sich die Frage nach dem Genre nicht. Uns anderen schon.

Entspanne ich mich im Urlaub mal so richtig und lese die herzerweichende Frauenlektüre? Ein Buch, das ich runterlese, dessen Charaktere vor Charme sprühen und mir ein Happy End versprechen? Man kann sich zurücklehnen und mitleiden, mithoffen und am Ende mit glücklich sein. Das Rosie-Projekt kann ich dafür zum Beispiel empfehlen.

Oder habe ich endlich mal die Zeit, mich an die schwierigere Lektüre zu wagen? Im Urlaub ist man ohne Zeitdruck, entspannt und motiviert. Die dicken Schinken oder die Klassiker, die schon ewig im Regal stehen, kommen endlich an die Reihe! Nach der Arbeit oder Schule ist man müde und möchte nur noch aufs Sofa. Jetzt kann man sich mit Orwells 1984 oder The old Man and the Sea beschäftigen.

Bei der vielen freien Zeit juckt es mich aber vielleicht auch nach Abenteuern und Spannung? Zur Abwechslung mal ein Nervenkitzel, ein Geheimnis lüften oder Ermittlern auf die Spur helfen? Das erste Buch der Millennium Trilogie mochte ich gerne und eine Bekannte meint, die anderen seien noch besser.

Das Genre-Problem ist aber nicht das letzte und oft lese ich sowieso das, was ich als nächstes geplant hatte, egal ob Urlaub oder nicht.

Meine Arbeitskollegin sagt: „In den Urlaub nehme ich immer die richtig dicken Bücher mit.“ Als ich sie irritiert anschaue erklärt sie: „Weil ich meistens mit dem Auto in den Urlaub fahre und im Alltag meine Bücher mit zur Arbeit schleppe, um in der Bahn zu lesen.“ Da ist sie bestimmt in nicht ganz so großer Gesellschaft :-D

Ich persönlich schleppe auch Bücher mit in den Entspannungsurlaub, allerdings nicht bevorzugt die schwereren. Aber dann gibt es natürlich überhaupt für das Papier auch Alternativen. Digitales Lesen ist ja im Urlaub von Vorteil, da passt eine halbe Bibliothek in die Handtasche. Natürlich hat man die auch komplett auf einmal verloren, wenn man sie allein am Strand liegen lässt und jemand anderes ein Auge drauf wirft. Sand im Gerät ist wahrscheinlich auch weniger charmant als zwischen echten Seiten.

Man muss ja aber auch nicht wegfahren, nur weil man Urlaub hat. Lesen in Balkonien oder im selbst gepflegten Garten kann auch unglaublich entspannend sein! Dann muss man sich auch gar nicht entscheiden, welche Bücher man mitnimmt, es sind genügend im Regal vorhanden oder man geht eben neue einkaufen. Kann man woanders auch machen, muss man dann aber zurücktragen.

Abenteuer- und Entdeckungsreisen sind die, die mich persönlich so reizen. Und ich gebe zu, da kommt nur ein leichtes Buch mit, denn ich bin da gerne unterwegs. Ich möchte die Welt entdecken und würde am liebsten nie mehr zurückkommen! Naja gut, mein Bücherregal wartet immer auf mich ;-) Trotzdem, Urlaub bedeutet für mich auch manchmal Urlaub vom Lesen, vom Anblick meines SuB, von allem. Aber nur, wenn ich unterwegs bin. Urlaub zu Hause bedeutet lesen, lesen, lesen!

Urlaub ist auch nicht immer im Sommer. Im Winter kann man auch ausspannen, vielleicht Ski fahren (also ich jetzt nicht) und sich mit einer Decke, Tee und einem guten Buch einkuscheln. Dann liest man vielleicht vom Sommer oder fernen Ländern, die man bereisen möchte.

Denn eigentlich ist Lesen ja auch Urlaub. Es ist Entspannung, Besuchen fremder Welten und Erleben von Abenteuern. Eine neue Geschichte aufschlagen ist wie ins Auto oder Flugzeug steigen. Manchmal kennt man das Ziel, manchmal steckt die Reise voller Überraschungen. Man lernt neue Gedanken und Orte kennen und vergisst den Alltag. Und Bücher über Bücher, durch die man reisen kann, gibt es ja auch genug. Zum Beispiel Die Seiten der Welt. Wer also keinen Urlaub hat, der nehme ein Buch zur Hand :-) Zum Beispiel den ersten Tipp vom Mai.


Wie sieht eure Urlaubslektüre aus?



Meine Reise zu Hans Christian Andersens Heimatstadt Kopenhagen






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Quelle
* http://de.statista.com/statistik/daten/studie/163721/umfrage/taetigkeiten-die-entspannung-bzw-stress-bedeuten/

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