Amy Ewing: Das Juwel. Die Weiße Rose. S. Fischer. Frankfurt am Main. 2016.
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Ich weiß nicht recht, wie mir die Weiße Rose gefällt. Das Haus und die Lichtung im Wald stehen in einem völligen Kontrast zum Juwel und das ist auch mit Sicherheit so gewollt. Dort ist es ruhig und sicher und Violet lernt ihre wahren Kräfte kennen. Sie akzeptiert mir die Kräfte nur zu schnell. Dass Sil sie an den Baum fesselt und die Hauptfigur das Erlebnis aus der Klippe hat, trägt natürlich entscheidend dazu bei, aber das Ganze hat für meinen Eindruck so absolut gar nicht in den Rest der Geschichte gepasst, dass Violet ruhig noch etwas hätte zweifeln dürfen. Die Reaktionen der anderen Mädchen stimmen besser.
Das Buch ist oft sehr rau, besonders wenn es um Ashs Vergangenheit geht. Es geht um Sex und Vergewaltigung und gibt dem Buch einen dunkleren Aspekt, mit dem sich die anderen Figuren aber eher wenig auseinandersetzen. Durch Violets Ich-Perspektive geht da manches verloren, es geht, natürlich, um ihre Innenwelt, dabei finde ich die der anderen viel interessanter, auch die von Raven beispielsweise. Die Hauptfigur könnte sich mehr mit den anderen austauschen.
Dass die Herzogin Hazel hat, war mir direkt klar. Weil Violet einige Kapitel vorher anfängt, sehr viel an ihre kleine Schwester zu denken. Der letzte Satz hat mich deswegen nicht geflasht, viel lieber hätte ich noch Violets Reaktion gelesen.
Von der weißen Rose abgesehen finde ich die Einzige Stadt sehr interessant und gut ausgearbeitet. Die Welt an sich ist spannend und bietet viele Möglichkeiten für Konflikte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was im dritten Teil passiert – hoffentlich mehr, als in diesem.
Die Beziehung zwischen Violet und Ash könnte auch tatsächlich inniger sein. Eigentlich meckere ich ja gerne daran herum, wenn die Liebesgeschichte zu sehr in den Mittelpunkt rückt oder zu kitschig wird. Aber in diesem Fall hätte ich mich über ein klein wenig Romantik doch gefreut. Man wartet ja regelrecht darauf, dass die zwei endlich mal Zeit für sich haben.
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