Januar-Special 2018
Jahresende und -anfang – das bedeutet Kalender kaufen! Wahrscheinlich haben die meisten von euch bereits einen käuflich erworben. Oder vielleicht selbst gebastelt oder euch schenken lassen?
Wozu Kalender? Klar, in der heutigen Zeit sind wir alle so beschäftigt, dass wir viele Termine und weit in die Zukunft planen. Wir wohnen weiter weg von Familie und Freunden und wir müssen unser Leben strukturieren. Aber Kalender sind schon viel älter als unser Job- und Freizeitstress. Früher konnte sich die Landwirtschaft an den Tagen und Monaten orientieren. Daher auch die ganzen Bauernregeln. Zum Beispiel: „März trocken, April naß, Mai lustig von beiden was, bringt Korn in'n Sack und Wein ins Faß.“ (http://www.bauernregeln.net/bauernregeln.html) Die Tage und Monate zu beobachten ist notwendig, um Aussaat und Ernte zu planen.
„Der heißeste Sommer aller Zeiten“. Das Wetter und der Klimawandel lassen sich nur über die Jahre und Jahrhunderte tatsächlich gut ablesen. Von daher gibt es auch die 100-jährigen Kalender, die so etwas wie Wettervorhersagen versuchen. Kalender sind also ursprünglich weniger dazu da, das nächste Meeting mit dem Chef zu planen, sondern die tatsächlich lebenswichtigen Dinge zu organisieren ;-)
„Das Wort „Kalender“ entstammt dem lateinischen Calendarium (Schuldbuch). Dies war ein Verzeichnis der Kalendae, der jeweils ersten, auszurufenden (calare „ausrufen“) Tage der antiken Monate. An diesen wurden Darlehen ausgezahlt und Darlehensrückführungen sowie Zinsforderungen fällig.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalender)
Wir benutzen heute den gregorianischen Kalender mit 365,2425 Tagen pro Jahr. Die Anzahl orientiert sich am Lauf der Erde um die Sonne. Da dieser in einem Jahr ein klein wenig schneller ist als 365 Tage, wird alle vier Jahre ein Schalttag hinzugefügt, der 29. Februar. Da dadurch die Zeiteinteilung über die Jahrhunderte wieder etwas zu lang wird, ist ein Jahr, das ein Jahrhundert abschließt (zum Beispiel 2100) kein Schaltjahr. Außer, ein solches Jahr ist durch 400 teilbar (zum Beispiel 2000). Kompliziert, aber anscheinend passend :-D
Feiertage werden auch nicht durch Zufall verteilt. Ostern zum Beispiel, welches jedes Jahr an einem anderen Datum liegt, findet immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt. Dadurch lassen sich andere Feiertage (Aschermittwoch: 40 Tage vorher, Pfingsten: 50 Tage danach) berechnen. Man kann quasi bis in alle Ewigkeit berechnen, wann die Karnevals-Jecken ihr Unwesen treiben (in der Woche vor Aschermittwoch).
Im Alltag sind Kalender für uns aber reine nützliche Helfer. Und für viele Leute sollen sie auch schön sein. Es gibt Kalender, in denen jeder Tag mit einer ganzen Seite aufgeführt wird. Es gibt Wochenkalender für den Wohnzimmer- oder Arbeitstisch. Es gibt riesige Wandkalender mit wunderschönen Bildern oder aufmunternde Sprüche und Weisheiten auf einem Monats- oder Wochenblatt. Es gibt sie zu Themen wie niedliche Katzenkinder oder die besten Biere Europas. Ich hatte auch ein paar selbstgebastelte Kalender, sowohl zum Aufhängen mit Fotos als auch als Büchlein mit besonderen Kennzeichnungen für Geburtstage, Klausuren oder anderen Dingen.
Was hat das nun mit Büchern zu tun? Ganz davon abgesehen, dass Kalender auch in Verlagen entstehen. Das tun Zeitungen auch. Kalender existieren zunächst oft in Buchform. Äußerlich bestehen Bücher aus bedruckten Seiten in einem Block, der zusammengebunden und umschlagen wird. Tadaa, ein Buch. Und in diesen Kalender-Büchern? Da steht Geschichte. Meine, deine, die der Welt. Kalender sind voller Geschichten, wie es Romane auch sind. Wir können das Leben eines Menschen nachvollziehen, seine Gewohnheiten und besonderen Erlebnisse kennenlernen und ihn ein Stück weit verstehen.
Tagebücher können diese Kalender auch sein. Ich habe mir für dieses Jahr zwei Kalender zugelegt: einen ganz kleinen für die Handtasche mit zukünftigen Terminen. Und einen großen, mit einer Din-A-5-Seite für jeden Tag. Dort hinein schreibe ich alles, was mir durch den Kopf geht, wie ich mich gefühlt habe, was ich genau mit wem und wo unternommen habe. Es sind Erinnerungen und Pläne enthalten und ich kann alles im Nachhinein nachlesen.
Kalender sind also sehr praktisch und in ihrer Art uralt. Sie beherbergen aber genauso Geschichten und Gedanken, Pläne und Erinnerungen. Sie sind Zeitzeugen und persönliche Geheimnisse. Sie teilen unser Leben in strikte Abläufe, doch zugleich bieten sie den Platz, um alles Wichtige festzuhalten. Auch in digitaler Form ;-)
Was für Kalender habt ihr? Was genau schreibt ihr hinein? Habt ihr mehrere für verschiedene Teile eures Lebens? Oder merkt ihr euch einfach alles?
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