Markus Zusak: Die
Bücherdiebin. Random House GmbH: Blanvalet. München. 2009. 18. Auflage.
Originaltitel: The
Book Thief
Wie ich das erste Mal eine Geschichte mochte, die im Zweiten
Weltkrieg spielt
Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Aber ich weiß noch, wie gut es mir gefallen hat.
Handlung
Die
Geschichte spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges in einem Ort in der Nähe von
München. Die kleine Liesel Meminger wird von ihrer Mutter zu Freiwilligen
Fremden gebracht, um in Sicherheit zu sein. Sie braucht lange, doch nach und
nach lebt sie sich ein und lernt neue Freunde kennen.
Der Erzähler dieses Buches ist der Tod. Er beschreibt Liesels
Leben und ihre neu gefundene Neigung zum Bücherdiebstahl. Gleichzeitig werden
die Geschehnisse des Krieges erwähnt und wie Liesel auf sie reagiert. Die
politischen Zustände stehen im Vordergrund und dann doch wieder nicht. Das
Mädchen findet sich in Situationen wieder, die der Nationalsozialismus
hervorgerufen hat, doch sie geht mit ihnen auf ihre eigene, vorlaute, manchmal
auch zurückhaltende und liebenswürdige Art um. Ihr bester Freund Rudi und sie
erleben kleine Abenteuer am Rande des Krieges und müssen sich in einer Welt
zurechtfinden, in der man „Heil Hitler“ sagt und zu Hause seinen ganz eigenen
Juden versteckt. Der Keller von Liesels Pflegeeltern wird zum größten Lernheft
der Welt und die Bücher werden zu den Schätzen des Mädchens, die sie durch den
Alltag bringen.
Zusak beschreibt die Geschehnisse sehr bildlich und bezieht
sich immer wieder auf Farben. Die Sprache ist ausgeschmückt und erweckt die
Welt aus Sicht des Todes zu einem schwarz-weiß-roten Leben. Die Figuren
erhalten eigene positive und negative Seiten, sie sind geprägt von den
Ereignissen und treten auf verschiedene Arten in Liesls Leben.
Die Handlung ist nicht gespickt mit actionreichen
Kampfszenen oder vielen Grenzsituationen. Stattdessen wächst Liesel auf und
kämpft mit neuen Eltern, dem Schreiben lernen und ihren Gefühlen für Rudi. Der
Krieg wird durch den Tod aus ihrer Sicht geschildet und erhält somit das
Attribut des kindlichen Unverständnisses und einer nüchternen Schilderung durch
den Erzähler. Diese Mischung schafft es, die Geschichte nicht wie eine
Nacherzählung der Historie wirken und dennoch die wichtigen Ereignisse nicht
außer Acht zu lassen.
Das Buch wird auf keiner Seite langweilig, stattdessen
schafft Zusaks Stil es, den Leser in die kleinen Abenteuer miteinzubeziehen und
alltägliche Situationen aufregend zu gestalten. Gleichzeitig fühlt man mit den
Figuren und möchte Liesel und vor allem Max einfach nur helfen. Die Thematik
der Bücher gefällt mir natürlich besonders gut, denn die gestohlenen, die
aufgedrängten und die selbstgeschriebenen Bücher in dieser Geschichte
beeinflussen die Figuren und brachten mich zum Weinen.
Insgesamt also einfach nur weiterzuempfehlen, nicht nur für historisch Interessierte.
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