Vor ein paar Wochen schrieb eine Freundin in die Gruppe von
den Mädels aus unserem Auslandssemester, dass es günstige Flüge nach Kopenhagen
gebe und wir buchten spontan einen fünf-Tage-Trip. Blöderweise checkten wir bei
der Billig-Airline nicht vorher online ein und mussten dann 45 Euro Gebühren
zahlen – liebe Leser, checkt vorher online ein!
Ich habe mir also mein kleines Büchlein von Hans Christian
Andersen geschnappt und wir sind zusammen in seine Heimat geflogen und haben
die Stadt erkundet. Es gibt sehr viel zu sehen und da wir Glück mit dem Wetter
hatten, sind wir dreieinhalb Tage lang quer durch die Innenstadt geschlendert,
haben die Sehenswürdigkeiten besucht und uns kulinarisch verwöhnen lassen.
Am Morgen der Abreise machte die Freundin, die uns zuvor
Obdach gegeben hatte, eine wunderbare Acai-Bowl! Ich muss mir unbedingt selbst
etwas von dem Zeug holen! Dann waren wir irgendwie spät dran – gingen relativ
spät los, mussten an mehreren Schlangen im Flughafen verschiedene Dinge
erledigen (wie das Bezahlen der 45 Euro), standen beim Security Check hinter
einer Frau mit Kinderwagen, die partout ihre Marmelade und den Frischkäse
mitnehmen wollte, und kamen so gerade noch rechtzeitig am Gate an. Und dann
ging es los.
In Kopenhagen ist der öffentliche Personenverkehr wirklich
gut ausgebaut und wir kamen schnell an unserer gemieteten Privatwohnung an. Sie
war wunderbar! Groß, mit knarzendem Holzboden und einer tollen Aussicht! Im
Buchregal habe ich zwei Harry Potter Bände auf Dänisch gefunden :-)
Dann sind wir losgezogen und haben vom Hauptbahnhof aus den
Tivoli (in der Zeit leider geschlossen), die Glyptoteket und das Rathaus
gefunden. Daneben hat der berühmte Schriftsteller Dänemarks seinen eigenen
Platz: Hans Christian Andersen sitzt dort und schaut in die Ferne. Vielleicht
denkt er gerade an neue Abenteuer?
Am nächsten Tag haben wir die typischen
Touristenattraktionen abgeklappert und starteten direkt bei einem weiteren Teil
des Anders’schens Kopenhagen: den lille Havfrue, die kleine Meerjungfrau, die
sich in einen Prinzen an Land verliebt. Die Statue wurde schon mehrfach geklaut
oder enthauptet, doch zum Glück waren an diesem Tag alle Körperteile am
richtigen Platz. Die anderen Sehenswürdigkeiten lohnen sich ebenfalls und
können auf einer Kanaltour auch aus anderer Perspektive betrachtet werden.
Zum Schluss der Tour kamen wir zum Black Diamond, der
öffentlichen Bibliothek Kopenhagens. Sie ist sehr modern, aber innen gibt es
gemütliche Ecken und eine Fensterfront auf den Kanal. Der Name gefällt mir sehr
gut ;-)
Der dritte, beziehungsweise zweite ganze Tag verlief ruhiger.
Vom Runden Turm aus genossen wir die Aussicht auf die Stadt und konnten von
dort oben die Öresund Brücke nach Schweden sehen. Auf dem Weg nach oben gibt es
einige Ausstellungsstücke.
Wieder unten angekommen habe ich dann das kleine Büchlein
gekauft und vorsichtig mit mir weitergetragen, als literarisches Souvenir. In
einem anderen Laden, der eigentlich Küchenutensilien verkauft, lag ein Exemplar
des hässlichen Entleins, ebenfalls von Andersen, hübsch drapiert zwischen
Entenfiguren. Aufgrund dieser Geschichte kann man den Schwan, der aus dem
hässlichen Entlein wird, auch anderswo in der Stadt entdecken.
Der letzte Tag widmete sich ganz dem Entspannen und dem
Genuss. Herumschlendern, sitzen, essen, trinken. Ein wunderbarer Abschluss
bevor es am darauffolgenden Tag wieder nach Hause ging, diesmal weniger
gestresst, aber mit Abschiedsschmerz von dieser wunderschönen Stadt.
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