15. Oktober 2015

Spoiler: Kiera Cass: Selection - Der Erwählte




Kiera Cass: Selection – Der Erwählte. S. Fischer Verlag GmbH Frankfurt a.M. 2015.
Originaltitel: The One


Dritter Teil der Selection-Reihe

Enthält Spoiler zu den vorigen Teilen

Zum ersten Teil: Selection
Zum zweiten Teil: Die Elite



Ich musste wirklich unbedingt wissen, wie das Buch ausgeht, denn es ist nicht langweilig. Es ließ sich gut herunterlesen  und spannende Situationen reihen sich aneinander.

Was mir gut gefallen hat, sind kleine Begebenheiten wie das Gericht. America ist und bleibt sich selbst treu und tut, was sie für richtig hält. Abgesehen von ihrem unsteten Gefühlschaos gefällt mir ihre Figur daher wirklich gut. Sie ist bei Weitem nicht perfekt, und das ist perfekt. Wie Maxon und seine Mutter sagen, ist sie impulsiv, was aber die Geschichte ausmacht und dadurch die Handlung aufpeppt. Wie langweilig es wäre, wenn America sich nicht gegen die Konventionen stellen würde!

Wie aber bereits geschrieben, hätte mir das Casting aufregender gestaltet sein können, beziehungsweise hätten politische Einflüsse und Geschehnisse mehr in den Vordergrund treten können. Im dritten Band nimmt America endlich ein paar Dinge in die Hand und trifft sich zusammen mit Maxon mit den Nordrebellen und macht gemeinsame Sache mit der Prinzessin Italiens. Dass diese meiner Meinung nach wichtigen Gegebenheiten aber am Ende lediglich unterschwellig dazu führen, dass der finale Angriff der Südrebellen etwas glimpflicher ausgeht als andernfalls, hat mich nicht befriedigt. Die Zusammenarbeit mit August Illéa hätte ruhig noch wichtiger werden und die Handlung bestimmen können. Auch, dass Americas Vater zu den Rebellen gehört hat, oder wenigstens mit ihnen in Kontakt stand, geht leider völlig unter. All diese Erkenntnisse und Ereignisse hätten gerne schon im zweiten Teil aufgedeckt werden können, um im dritten Teil mit Folgen und Auswirkungen gipfeln zu können.

Dass Celeste plötzlich so zusammenbricht und sich von einem auf den anderen Tag um 180 Grad wendet, erscheint mir unglaubwürdig. Ich habe mich zwar darüber gefreut, doch dies hätte mehr Zeit in Anspruch nehmen können.

Leider muss ich zuletzt noch hinzufügen, dass ich es mir nicht sehr gefallen hat, dass Maxon, nachdem er wegen Aspen so wütend auf America ist, erst dann klar wird, was er verlieren wird, als er dem Tod ins Auge sieht. Dass er erst angeschossen werden muss, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass er America liebt und mit Kriss nicht glücklich wäre, hat mich leider nicht überzeugt.

Trotzdem habe ich das Buch an einem Tag fertig bekommen, weil es sich gut lesen lässt. Es geschehen viele spannende Dinge, die mich zwar nicht alle überzeugen, die Geschichte aber in Schwung halten und bis zum Ende offen halten, wie das Casting ausgehen mag. Natürlich rechnet man mit dem Happy End. Und Happy Ends machen mich happy ;-) 


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