Kiera Cass: Selection – Der Erwählte. S. Fischer Verlag GmbH
Frankfurt a.M. 2015.
Originaltitel: The One
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Dritter Teil der Selection-Reihe
Enthält Spoiler zu den vorigen Teilen
Ich musste wirklich unbedingt wissen, wie das Buch ausgeht,
denn es ist nicht langweilig. Es ließ sich gut herunterlesen und spannende Situationen reihen sich aneinander.
Was mir gut gefallen hat, sind kleine Begebenheiten wie das
Gericht. America ist und bleibt sich selbst treu und tut, was sie für richtig
hält. Abgesehen von ihrem unsteten Gefühlschaos gefällt mir ihre Figur daher
wirklich gut. Sie ist bei Weitem nicht perfekt, und das ist perfekt. Wie Maxon
und seine Mutter sagen, ist sie impulsiv, was aber die Geschichte ausmacht und
dadurch die Handlung aufpeppt. Wie langweilig es wäre, wenn America sich nicht
gegen die Konventionen stellen würde!
Wie aber bereits geschrieben, hätte mir das Casting
aufregender gestaltet sein können, beziehungsweise hätten politische Einflüsse
und Geschehnisse mehr in den Vordergrund treten können. Im dritten Band nimmt
America endlich ein paar Dinge in die Hand und trifft sich zusammen mit Maxon
mit den Nordrebellen und macht gemeinsame Sache mit der Prinzessin Italiens. Dass
diese meiner Meinung nach wichtigen Gegebenheiten aber am Ende lediglich unterschwellig
dazu führen, dass der finale Angriff der Südrebellen etwas glimpflicher ausgeht
als andernfalls, hat mich nicht befriedigt. Die Zusammenarbeit mit August Illéa
hätte ruhig noch wichtiger werden und die Handlung bestimmen können. Auch, dass
Americas Vater zu den Rebellen gehört hat, oder wenigstens mit ihnen in Kontakt
stand, geht leider völlig unter. All diese Erkenntnisse und Ereignisse hätten
gerne schon im zweiten Teil aufgedeckt werden können, um im dritten Teil mit
Folgen und Auswirkungen gipfeln zu können.
Dass Celeste plötzlich so zusammenbricht und sich von einem
auf den anderen Tag um 180 Grad wendet, erscheint mir unglaubwürdig. Ich habe
mich zwar darüber gefreut, doch dies hätte mehr Zeit in Anspruch nehmen können.
Leider muss ich zuletzt noch hinzufügen, dass ich es mir
nicht sehr gefallen hat, dass Maxon, nachdem er wegen Aspen so wütend auf
America ist, erst dann klar wird, was er verlieren wird, als er dem Tod ins
Auge sieht. Dass er erst angeschossen werden muss, um zu der Erkenntnis zu gelangen,
dass er America liebt und mit Kriss nicht glücklich wäre, hat mich leider nicht
überzeugt.
Trotzdem habe ich das Buch an einem Tag fertig bekommen,
weil es sich gut lesen lässt. Es geschehen viele spannende Dinge, die mich zwar
nicht alle überzeugen, die Geschichte aber in Schwung halten und bis zum Ende
offen halten, wie das Casting ausgehen mag. Natürlich rechnet man mit dem Happy
End. Und Happy Ends machen mich happy ;-)
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