Erster Teil der Diologie Dark
Canopy – Dark Destiny
Jennifer Benkau: Dark Canopy (script5, Loewe Verlag GmbH, Bindlach: 2012)
Wie ich mit allem zufrieden war
Handlung
In dem dystopischen Roman von Jennifer Benkau wird die
Geschichte von Joy erzählt. Sie befindet sich in einem zukünftigen England. Die
Menschen werden regiert von den Percents, menschenähnlichen Wesen, die das
Sonnenlicht nicht vertragen. Deshalb wird der Himmel von ihnen verdunkelt. Die
Menschen sind ihnen untertan, seit die Percents sich erfolgreich gegen sie
aufgelehnt haben. Die Hauptfigur Joy lebt außerhalb der Städte in einem
Rebellenclan, die der Herrschaft durch die Percents trotzen. Zum Überleben
müssen sie aber regelmäßig in die nächstgelegene Stadt, um Waren zu kaufen und
zu verkaufen. Bei einem ihrer Besuche wird Joys Freundin von den Percents erwischt
und gefangen genommen. Als Joy zu ihrer Rettung kommt, ereilt sie das gleiche
Schicksal. Fortan muss sie sich als menschliche Soldatin beweisen, die in einem
Wettstreit für einen Percent auf Leben und Tod kämpfen muss.
Wenn ich an das Buch zurück denke, fällt mir als erstes ein,
wie dreckig alles beschrieben wird. Kein Ort ist sauber, fließendes Wasser
stellt ein Privileg dar. Sämtliche Gebäude sind baufällig und nur für das
Nötigste eingerichtet. Dennoch wartet Joys Welt mit vielen verschiedenen Orten,
Charakteren und Ideen auf. Mir hat gut gefallen, dass Nebenfiguren und
–handlungen genauso detailgetreu und durchdacht erzählt werden wie die
Hauptbelange des Romans. Die Umgebung erschien mir vollständig und
mehrdimensional. Menschen sowie Percents stellen oft keine einseitigen Charaktere
dar.
(grad verliehen - erstmal Collage ;-)) |
Joy ist sympathisch, sehr taff und ehrgeizig. Durch Momente
der Schwäche fühlte ich mich der Figur nah und konnte ihre Gefühle
nachvollziehen. Neél, der Percent, dem Joy zugeteilt wird, ist schwieriger zu
durchschauen. Er wirkt zunächst hart und unbarmherzig, doch Joy lernt, dass
hinter seiner Fassade viel mehr steckt. Alle Figuren lernen sich meiner Meinung
nach im richtigen Tempo kennen. Die verschiedenen Beziehungen zwischen ihnen
entwickeln sich und fallen nicht unglaubwürdig vom Himmel, egal ob Mensch oder
Percent. Der Freiheitswunsch, den Joy hegt, bestimmt ihr Vorgehen. Sie will
wieder aus der Stadt hinaus und zurück zu ihrem Clan. Dies ist das höhere Ziel,
das sie zunächst anstrebt.
Ich mochte das Buch wirklich sehr, weil es mich in seinen
Bann gezogen hat mit den guten Beschreibungen und den nachvollziehbaren
Handlungen der Figuren. Kleine Lichtblicke, zum Beispiel in der Form einer
gepressten Blume, schimmern durch den heruntergekommenen Vordergrund und man
liest sich durch eine Welt, die mit vielen verschiedenen Dingen aufwartet.
Weitere Gedanken zu diesem Buch: Achtung, Spoiler!
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