Ich sitze hier in meinem Zimmer, im Hause meiner
Eltern, nichts zu tun, das Geld einbringt, und längere Auto- oder gar
Zugfahrten von meinen Freunden entfernt. Was soll da anderes passieren, als
dass ich verrückt werde? ;-)
Im Ernst, es fällt mir im Moment nicht leicht,
abzuwarten. Nicht leicht, weiter Bewerbungen zu schreiben, wenn auf die meisten
Absagen folgen. Von meinen Freunden und Bekannten weiß ich, dass es bei den
Geisteswissenschaftlern und sogar den BWL’ern bis zu 100 Bewerbungen dauern
kann, bis man eine positive Antwort bekommt. Und bei der Anzahl bin ich noch
lange nicht angelangt. Und obwohl ich genügend verrückte Ideen hätte, mit denen
man Geld verdienen kann, traue ich mich dann doch nicht, sie zu realisieren.
Man hört ja von den irrsten Dingen, mit denen die Menschen reich werden.
Lewis Carroll: Alice in Wonderland * |
Was also tun, dass ich nicht wirklich verrückt
werde? Ich fühle mich, als wäre meine Unruhe so groß, dass sie nicht mehr in
meinen Körper passt, alles kribbelt und ich kann nicht still sitzen. Also etwas
tun, ein privates Lektorat aufmachen? Nehmen die Leute so etwas in Anspruch? Ein
Buch schreiben? Scheitert daran, dass mir ständig Neues einfällt und ich kaum
etwas zu Ende bringe. Bilder malen und verkaufen. Nein, das letzte sah schon
scheiße aus. „Why is a raven like a writing-desk?“*. Und der Tag ist vorbei. (Meine
Uhr geht zwei Tage falsch! Dabei war es die beste
Butter!) Ich traue mich nicht, ich traue mir nicht, traue mir nicht zu, das
alleine zu packen. Aber wieso eigentlich nicht?
Die Sterne gehen auf.
„Twinkle, twinkle, litte bat!
How I wonder what you’re at!
[…]
Up above the world you fly,
Like
a tea-tray in the sky.”*
Auf manche Fragen wird man wohl niemals eine
Antwort bekommen.
* Lewis
Carroll: Alice in Wonderland and Through the Looking Glass (Wordsworth Editions
Limited 1993). Seite 67-74.
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