Ich hatte eine Einladung zu einem
Bewerbungsgespräch! Im ersten Moment konnte ich es gar nicht glauben, weil ich
mich an die Absagen schon so gewöhnt hatte. Doch sie kam, per Telefon, also auf
mein Handy, und ich hatte einen Termin vier Tage später.
Die Frage, was ich anziehen sollte, beschäftigte
mich rund um die Uhr. Immerhin will man ja weder zu aufgesetzt noch zu leger
aussehen. Ich bewerbe mich nicht in einer Bank und auch nicht auf dem Bau, also
entschied ich mich in diesem Fall für eine Bluse und eine schwarze Hose. Im
Medienbereich erscheint mir das okay, und als ich an dem Tag nach einer kleinen
Suche in dem Raum ankam, wurde ich bestätigt. Die netten Damen trugen ähnliche
Kleidung.
Meine größte Sorge im Vorhinein war, dass meine
erdachten Fragen schon im Gespräch beantwortet werden würden. Ich hatte Fragen
zu Rahmenbedingungen und dem Unternehmen aufgeschrieben – und sie wurden
bereits beantwortet. Naja. „Sie haben meine Fragen schon sehr detailliert
beantwortet.“ Lächeln. Mist.
Eine weitere Sorge bereitete mir die Frage nach
meinen Schwächen. Ich habe genügend davon, allerdings fällt mir keine ein, die
man irgendwie positiv auslegen könnte oder die nichts mit dem Beruf zu tun hat.
Eine Freundin meinte, ich solle „backen“ sagen, dann erwarte niemand Kuchen von
mir zu irgendwelchen Anlässen :-D Vielleicht wollen die Gesprächspartner ja
aber auch die Wahrheit hören und das macht mich sympathisch? Immerhin müssen
sie ja auch mit meinen Schwächen arbeiten. Zum Glück wurde die Frage nicht
gestellt. Ich habe mich auch immer noch nicht für eine Variante entschieden.
Als sich das Unternehmen selbst vorstellte, wusste
ich aufgrund meiner Recherche schon alles. Nicht, dass ich so ein Superheld
bin, der im Vorhinein jedes kleinste Detail jeder Tätigkeit herausfindet, die
er tut. Meine detaillierte Recherche entstand aus purer Nervosität.
Und ich war nervös! Mein erstes
Vorstellungsgespräch – und ich redete mich um Kopf und Kragen und vergaß dabei
essentielle Wörter. Das Gespräch war nett und die Atmosphäre nicht unangenehm.
Aber ich habe mich glaube ich nicht so kompetent dargestellt, wie ich wirklich
bin. Eine Woche später kam die Absage. Mein Bauch hatte mir das schon im Voraus
mitgeteilt. Natürlich bin ich enttäuscht. Ich hätte mich gefreut, denn der Job
war gut. Aber, auf den Rat aller anderen hin, sehe ich das trotzdem positiv. Es
ist eine Erfahrung und alles muss man üben. Immerhin können meine Bewerbungen
nicht so schlecht sein, wie die Absagen es suggerieren. Weitermachen, weniger nervös :-)
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