24. August 2015

Veronica Roth: Insurgent

Veronica Roth: Insurgent (Katherine Tegen Books: 2012. (HarperCollins Publishers))

Zweiter Teil der Divergent-Trilogie.
zum ersten Teil: Divergent
zum dritten Teil: Allegiant

Natürlich enthält der zweite Teil Spoiler zum ersten ;-)





Wie ich trotz Gefallen den Überblick verlor

Nachdem mir der erste Teil der „Bestimmung“-Trilogie um die Figur Tris so gut gefallen hat, habe ich mir den zweiten Teil, ebenfalls auf Englisch, zugelegt. Natürlich liest man einen Folgeband mit anderen Erwartungen als einen abgeschlossenen Roman, deswegen waren meine Vorstellungen entsprechend hoch.

Handlung
Nach der Simulation, in der die Ferox die Altruan-Zugehörigen angegriffen haben, beruhigt sich die Lage zunächst ein wenig. Die Ferox bekommen Unterschlupf bei den Amite und den Candor. Tris sieht sich im Kampf gegen die Ken, um deren Simulationen nicht weiter zuzulassen. Auf ihrem Weg trifft sie mit Tobias auf die Fraktionslosen, die gar nicht so heruntergekommen und hilfsbedürftig sind, wie Tris bis dahin gedacht hat. Außerdem scheint es geheime Informationen zu geben, die Jeanine, die Anführerin der Ken, mit niemandem teilen möchte, weil sie so brisant sind.

Dass die Erzählung mir nicht gefallen hat, wäre falsch zu sagen. Ich las das Buch runter und war vom Plot gefesselt. Ich litt mit Tris und Tobias und folgte gespannt jedem ihrer Schritte. Der Roman ist alles andere als langweilig. Im Gegenteil, in Insurgent geschieht wahnsinnig viel. Es finden so viele Orts- und Entscheidungswechsel statt, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, warum die Handlung wo spielt. Sobald Tris sich in einer neuen Umgebung befand, fiel es mir schwer, mich daran zu erinnern, wo sie vorher war und was sie hierher gebracht hatte. Zuweilen hatte ich das Gefühl, der Erzählung nur zu folgen, weil mir die Figuren am Herzen lagen und ich wollte, dass sie endlich in Sicherheit sind. Die Beweggründe und die Zusammenhänge traten in den Hintergrund. Um überhaupt schreiben zu können, was zu Anfang geschieht, musste ich die Handlung zusammengefasst nachlesen. Die einzelnen Situationen für sich genommen waren spannend und gut geschildert, doch es blieb keine Zeit für Emotionen. Es kam mir vor, als würden Figuren genauer beschrieben und in mein Gedächtnis gebrannt, als die wenig detaillierten Handlungen, die so rasch aufeinander folgen.

Tris innere Konflikte werden deutlicher, was mir gut gefallen hat. Ihre Handlungen werden nachvollziehbar dargestellt, ihre Beweggründe erläutert. Außerdem gefielen mir die Themen gegenüber dem ersten Teil viel besser, denn es entstehen Situationen und Konflikte, die die Handlung in der dystopischen Welt vorantreiben und sich nicht mit Aufnahmeritualen aufhalten. Endlich geschehen Dinge, über die Tris und der Leser sich Gedanken machen können, Meinungen, die sie sich bilden können.

Die geschilderte Welt und die Themen sind genau nach meinem Geschmack, dystopisch in einer Zukunft mit einem fragwürdigen Gesellschaftssystem. Ich hoffe, dass der dritte und letzte Band mich nicht so sehr verwirrt und die neu entstandenen Konflikte gut gelöst werden.

Weitere Gedanken zum Buch: Achtung, Spoiler!

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