Ben Aaronovitch: Die Flüsse von London. 2012. dtv
Verlagsgesellschaft mbH Co. KG. München.
Originaltitel:
Rivers of London. 2011. Gollancz.
Wie ich beim Lesen immer wieder mit den Gedanken abschweifte
Ich hatte mir wirklich viel von diesem Buch versprochen. Die Grundidee ist wirklich toll und auch die Authentizität von London ist richtig super! Leider haben mich ein paar andere Dinge gestört und beim Lesen aufgehalten, so dass ich mich nicht richtig auf die Geschichte konzentrieren konnte.
Handlung
Peter Grant ist mit seiner Ausbildung zum Londoner
Polizisten fertig und soll in eine völlig öde Abteilung gesteckt werden, in der
er über Papierkram brüten wird. Doch dann begegnet ihm eines Nachts ein Geist.
Ehe Peter sich versieht, befindet er sich mitten in einem mysteriösen London,
von dem er bis dato nichts geahnt hatte. Er ist ein Zauberer und arbeitet ab
sofort für und mit Nightingale, dem Leiter der polizeilichen Abteilung für
Magisches. Ein spannender Fall führt die beiden von einem Opfer zum nächsten
quer durch London und dessen zauberhafte Wesen.
Meinung
Die Handlung bekommt von Anfang an Schwung und führt den
Leser in die magische Unterwelt Londons ein. Gemeinsam mit Peter, der die Geschichte
in der Ich-Form erzählt, jagen wir übernatürliche Mörder, die vor nichts und
niemandem Halt machen. Wie bereits geschrieben, finde ich die Grundidee
wirklich klasse. Die reale Welt vermischt sich mit der Zauberei und ergibt ein
wildes Durcheinander. Leider habe ich ziemlich schnell den Faden verloren, wer
tot ist, wer verdächtig und mit wem Peter schlafen möchte. Das sind jeweils
eine ganze Menge. Gefühlt. Die schwungvollen Szenen werden oft unterbrochen von
Beschreibungen Londons und deren Geschichte, die für sich genommen sehr
interessant sind, mich aber an den Stellen störten. Ich konnte mich nie richtig
einlesen und wenn ich den Spannungsbogen endlich gefunden geglaubt hatte, ist
er mir wieder abhandengekommen.
Die Figuren boten mir persönlich kein
Identifizierungspotential. Peter ist nicht unsympathisch, doch dass er Geister
sehen kann, irritiert ihn kein bisschen. Meiner Meinung nach nimmt er die
magische Welt viel zu schnell an. Außerdem ist er mir manchmal zu unbedacht. Die
anderen Figuren sind einfach da. Nightingale ist zu Anfang mysteriös, doch das
verliert sich leider ein wenig. Beverly mag ich nicht, die Begründung fällt mir
allerdings schwer. Ich sehe einfach nicht das, was Peter in ihr sieht. Lesley ist
okay :-D
Der Schreibstil ist an und für sich gut zu lesen. Es lag
nicht an den Sätzen selbst, dass ich mich nicht konzentrieren konnte; manchmal
schreibt Aaronovitch wirklich lustig. Peter nimmt sich selbst nicht so ernst
und der Leser muss oft schmunzeln. Dennoch fügen sich die Passagen nicht
richtig ineinander. Wie bereits geschrieben, wird die Spannung oft von
seitenlangen Beschreibungen unterbrochen. Deswegen konnte mich die Geschichte
leider nicht richtig packen.
Alles in allem finde ich die Idee gut und die ein oder
andere Episode und Wortkonstellation haben mir Lesefreude bereitet. Doch ich
konnte mich nicht auf das Buch konzentrieren, weil ich es wegen manch einer Unterbrechung
nicht spannend genug fand. Ich wollte wissen, wie es ausgeht, aber das
Dazwischen interessierte mich nicht so. Vielleicht mag es dem ein oder anderen
potentiellen Leser da aber anders gehen ;-)
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