Ursula Poznanski: Erebos. 2011. Loewe Verlag GmbH Bindlach.
Wie mich ein sehr dickes Buch fesselte
Zunächst hatte ich etwas Respekt vor der Stärke des Buches.
Zum ersten Mal las ich es für die Uni und dachte, das schaffe ich nie bis zum
nächsten Kurs. Aber ich habe es sehr schnell durchgelesen und konnte es kaum
weglegen, so spannend ist die Geschichte!
Handlung
Geheimnisvolle Päckchen wandern an einer Schule von einer
Hand zur nächsten. Niemand will etwas darüber sagen. Der sechzehnjährige
Schüler Nick würde zu gerne wissen, was da vor sich geht, bis er auch ein
Päckchen erhält und darin ein Computerspiel findet. Erebos ist ein Rollenspiel,
in dem die Spieler Aufgaben ausführen müssen. Nick ist, wie alle anderen vor
ihm, sofort gefesselt und verbringt sehr viel Zeit an seinem Computer. Das
Spiel scheint intelligenter zu sein als andere es bisher waren, es antwortet
auf Fragen und weiß zudem Dinge über seine Spieler, die sie nur ihren Freunden
verraten haben. Dann fordert Erebos Nick auf, Aufträge in der realen Welt
auszuführen. Und diese werden immer gefährlicher.
Meinung
Ich mochte das Buch von Anfang an. Nick ist sympathisch und
neugierig, man fiebert die ganze Zeit mit ihm mit und möchte die Geheimnisse
von Erebos ergründen. Persönlich spiele ich auch ab und zu Computerspiele und
konnte deswegen nachvollziehen, was in ihm vorgeht. Die Spannung wird immer
höher gehalten durch die immer schwierigeren, merkwürdigeren und vor allem
gefährlicheren Aufgaben, die der Spieler zu lösen hat – in der echten Welt.
Die Handlung lebt von den Aufgaben des Spiels, gemischt mit
Nicks Privatleben und seinen Versuchen, Erebos zu ergründen. Von Anfang an war
ich gefesselt vom Plot und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht und worauf
das Spiel hinausläuft. Die Geheimnisse und Mysterien sind, wie von der Autorin
gewohnt, aufregend, merkwürdig und spannen den Leser auf die Folter. Auch die
Nebenstränge, die sich mit Nicks Freunden und seiner heimlichen Liebe Emily
beschäftigen, würzen den Roman mit fesselnden Wendungen und peppen ihn mit
zusätzlichen Themen auf.
Die Figuren sind sympathisch und bieten viel
Identifikationspotential. Nick ist freundlich, neugierig und etwas rebellisch. Er
kämpft mit dem Erwachsenwerden, seinen Träumen und denen seiner Eltern und mit Emily,
dem Mädchen der Geschichte. Erebos kommt dazu und beschäftigt ihn. Als sein
Freund Colin einen Drohbrief erhält und dann einen Unfall hat, muss er
unbedingt herausfinden, was es mit dem Spiel auf sich hat.
Der Stil ist sehr gut, flüssig, fesselnd und aus einem Guss.
Ich mag alle Bücher der Autorin sehr gerne, alle haben mich ununterbrochen bei
der Stange gehalten und warteten mit aufregenden Wendungen und Ereignissen auf.
Das Thema ist ein sehr spannendes, mit dem sich, vermute
ich, viele Jugendliche auskennen. Computerspiele werden hier in den Mittelpunkt
gestellt, jedoch keineswegs negativ beleuchtet, sondern als Ausgang genutzt für
mögliche Gefahren. Hier kommen die Online-Welt und böse Machenschaften der
realen Welt zusammen und bilden ein gefährliches Potential. Die Geschichte
spricht sich keineswegs für oder gegen das Zocken aus, sondern für einen
bedachten Umgang damit.
Insgesamt kann ich dieses Buch, so wie die anderen von
Ursula Poznanski, nur empfehlen, wenn man eine spannende Geschichte lesen
möchte, die nicht langweilig wird und interessante Themen behandelt. Ich
fieberte mit den Figuren mit und musste unbedingt wissen, wie diese Idee
ausgeht.
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